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05.12.2021 | 00:05 | Agrarrohstoffe 

Matif-Agrarfutures sehr volatil

Paris - Die Terminpreise für Weizen, Mais und Raps an der Pariser Börse haben in der vergangenen Woche relativ deutlich geschwankt.

Maismarkt
(c) proplanta
Dabei dürfte der mittelfristige Aufwärtstrend bei den beiden Getreidearten zumindest vorerst gebrochen worden sein. Der Märzfuture 2022 auf Weizen rutschte am Freitagmorgen (3.12.) zunächst auf 277,75 Euro/t; das waren 25 Euro/t oder 8,3 % weniger als der Abrechnungskurs sieben Tagen zuvor. Bis gegen 12.00 Uhr mittags erholte sich der Kontrakt allerdings auf 293,75 Euro/t.

Gleichzeitig verbilligte sich der Maisfuture derselben Fälligkeit unter dem Strich um 9,75 Euro/t oder 3,8 % auf 244,25 Euro/t. Derweil sackte der Kurs des Rapsfutures zur Lieferung im Februar 2022 zwar am Dienstag (30.11.) vorübergehend auf 643 Euro/t, legte aber bis Freitagmittag wieder auf 683,25 Euro/t zu. Damit wurde der Abrechnungskurs der Vorwoche um 8,75 Euro/t oder 1,3 % übertroffen.

Analysten begründeten den Preisdruck beim Weizen unter anderem mit der Prognose des Australischen Amtes für die Land- und Rohstoffwirtschaft (ABARES) für die Weizenernte 2021/22, die mit 34,4 Mio t so hoch wie noch nie ausfallen soll. Außerdem hätten sich die Exportchancen für französischen Weizen angesichts günstigerer Angebote von Schwarzmeerware verschlechtert.

Die jüngste Erholungsbewegung wurde mit Spekulationen begründet, dass die Qualität der australischen Weizenernte unter Gewitterregenfällen leiden könnte. Außerdem habe sich die Importnachfrage Ägyptens und Tunesiens überraschend belebt.

Die Maisfutures gerieten den Marktexperten zufolge in den Abwärtssog der Weizenkontrakte. Außerdem waren sie zeitweise von verbesserten Aussichten für die Maisernten in Brasilien und Argentinien aus. Diese Erwartungen wurden aber zum Ende der Handelswoche wegen Trockenheit in wichtigen Anbaugebieten beider Länder wieder verworfen.

Für Preisdruck sorgte indes die deutliche Verbilligung von Rohöl. Davon waren zunächst auch die Sojafutures in Chicago und die Rapskurse in Paris betroffen gewesen. Auslöser waren Spekulationen über eine rückläufige Rohölnachfrage.

Die neue Corona-Variante Omikron könne in vielen Ländern neue Lockdowns erforderlich machen und damit die globale Wirtschaftserholung ausbremsen, hieß es. Allerdings sorgten Sojabohnenkäufe Chinas in Südamerika und den USA zuletzt wieder für eine Kurserholung bei den Ölsaaten.
AgE
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