Vorsprung durch Wissen
schließen x
Suchbegriff
Rubrik
 Suchen
Das Informationszentrum für die Landwirtschaft
07.06.2017 | 19:38

Sojabohnen-Fronttermin zieht auf 301,93 EUR/t an

Stuttgart/Paris/Chicago - Die Entwicklung an den internationalen Sojamärkten wurde durch hohe Exporte Brasiliens und durch Spekulation über leicht gesunkene Sojavorräte in den USA getrieben. Dabei haben sich die Schlaglöhne der Ölmühlen wieder verbessert, was zu höherem Crush führen dürfte.
Sojabohnenpreis
(c) Norman Chan - fotolia.com

So notierte der Fronttermin für US-Sojabohnen in Chicago bei 301,93 EUR/t (Freitag: 298,77 EUR/t). Bei US-Sojamehl lag der Fronttermin bei 295,88 EUR/t (Freitag: 292,31 EUR/t). Der Eurokurs lag heute Morgen bei 1,1266 USD/EUR. Dabei lagen die Preise des Handels für Sojaschrot (44/7) zuletzt bei 285,00 EUR/t (Freitag: 285,00 EUR/t) FCO Hamburg.

In den USA war die Aussaat von Sojabohnen bis gestern zu 83 % abgeschlossen, gegenüber 67 % in der Vorwoche und 79 % im Fünf-Jahresmittel. Das bedeutet, die Sojaaussaat hat noch einmal deutlich aufgeholt mit einem Vorsprung von 4 % im letztjährigen Mittel. Weil Mais im Osten des Cornbelts nicht mehr rechtzeitig in den Boden kommt, rechnen Analysten damit, dass wenigstens 500.000 Acres der Maisanbaufläche mit Sojabohnen bestellt werden dürften, was mehr Sojaanbaufläche in den USA bedeuten würde.

Insbesondere ist in den USA die Spekulation über die US-Sojabohnenbestände entbrannt, passen kleinere Sojaernte und höhere Sojaexporte zur neuen Saison nicht mit steigenden Sojavorräten, wie im letzten WASDE-Report dargestellt, zusammen. So rechnete der US-Handel mit einem leichten Abbau der US-Sojavorräte, aber zugleich auch mit einer spürbar höheren Sojabohnenernte in den USA. Für mehr Klarheit hierüber dürfte der neue WASDE-Report am Freitag sorgen. Positiver als in der Vorwoche war die Entwicklung beim Crush von US-Sojabohnen. Laut NOPA erreichte der Crush von Sojabohnen im Mai mit 149,8 Mio. Scheffel ein Plus von 0,7 % zum Vorjahr, im April war der Crush um 5,3 % niedriger als im Vorjahr.

Der Export von US-Sojabohnen lieg gut, erreichten die Exporte bei US-Sojabohnen letzte Woche mit 610.200 t (alte Ernte) gegenüber 472.700 t in der Vorwoche und 355.300 t zuvor ein besseres Ergebnis als in den letzten Wochen. Bekanntlich erreichten die Exportbuchungen zur neuen Sojaernte bis zur 1. Maidekade nur 2,8 Mio. t gegenüber 3,4 Mio. t im Vorjahr. Dabei schlugen die chinesischen Importe im April zwar einen neuen Rekord von 8 Mio. t, was ein Plus von 26 % zum Vormonat und von 14 % zum gleichen Vorjahreszeitraum bedeutet. Doch konnten die USA davon aber weniger partizipieren, setzte China vermehrt auf GVO-freie Bohnen, die gibt es mehr in Brasilien. Zudem beklagten chinesische Ölmühlen zu niedrige Schlaglöhne, was auch den US-Sojaexport belastete, soll China darum gebeten haben, bestehende Kontrakte erst später abzurufen, was im Sojamarkt durchaus üblich ist.
nur für MitgliederWeiterlesen nach kostenfreier Registrierung
  Weitere Artikel zum Thema

 CBoT-Sojafutures und Matif-Raps im Aufwind

 Sojabohnen: CBoT-Future erholt sich von Mehrjahrestief

 Sojabohnenpreis: Talfahrt setzt sich fort

 Sojabohnenkurs im Abwärtstrend

  Kommentierte Artikel

 Erleichterungen bei GAP-Anträgen und Hanfanbau

 In der Corona-Pandemie wurden zu oft Antibiotika verschrieben

 Jäger sehen dringenden Handlungsbedarf bei Umgang mit Wölfen

 Söder setzt sich gegen Verbrenner-Aus ab 2035 ein

 2023 war Jahr der Wetterextreme in Europa

 Wind- und Freiflächen-Solaranlagen: Niedersachsen führt Abgabe ein

 Keine Reduzierung beim Fleischkonsum durch Aufklärung

 Größter Solarpark von Rheinland-Pfalz eröffnet

 Gipfelerklärung der EU setzt auf Lockerungen für Landwirte

 Grundwasser in Bayern wird weniger