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13.12.2017 | 18:22

Soja-Frontermin bricht auf 304,87 EUR/t ein: USA senken Prognose für US-Sojabohnenexport wegen Konkurrenz Südamerikas - Sojaschrot fällt um 5 %

Stuttgart/Paris/Chicago - Der internationale Sojamarkt kochen Befürchtungen darüber hoch, dass China momentan mehr Soja importiert als verarbeitet, was zu Exporteinbrüchen nach dem Jahreswechsel führen könnte. Der Druck Brasiliens und Argentiniens beim Sojaexport veranlasste die USA, ihre Exportprognose für US-Sojabohnen zurückzuschrauben.
Sojabohnenpreis
(c) Lucky Dragon - fotolia.com

So notierte der Fronttermin für US-Sojabohnen in Chicago bei 304,87 EUR/t (Freitag: 309,92 EUR/t, für März mit einem Minus von 5,29 EUR/t bei 308,46 EUR/t und für Mai mit einem Minus von 5,13 EUR/t bei 311,90 EUR/t. Der Fronttermin für US-Sojamehl notierte bei 302,67 EUR/t (Freitag: 312,58 EUR/t), der Termin im Januar sank um 9,82 EUR/t auf 304,35 EUR/t und für März um 9,52 EUR/t auf 308,29 EUR/t. Der Eurokurs lag heute Morgen bei 1,1760 USD/EUR.  Dabei lagen die Preise des Handels für Sojaschrot (44/7) zuletzt für prompte Termine bei 296,00 EUR/t (Freitag: 308,00 EUR/t), für Liefertermine Q1/18 bei 295,00 EUR/t und Q2/18 bei 298,00 EUR/t EXW Hamburg.

Der gestrige WASDE-Report war erwartungsgemäß neutral, senkte das USDA zwar die Welt-Sojaernte gegenüber dem Vormonat marginal um 0,42 Mio. t auf 348,47 Mio. t (Vorjahr: 351,32 Mio. t), jedoch legten die Weltvorräte um 0,42 Mio. t auf 98,32 Mio. t (Vorjahr: 96,62 Mio. t) zu, mit einem Plus von 0,55 Mio. t auf 12,12 Mio. t (Vorjahr: 8,2 Mio. t) in den USA und leichten Rückgängen in Argentinien auf 37,17 Mio. t (Vorjahr: 36,42 Mio. t) und Brasilien auf 21,86 Mio.t (Vorjahr: 24,86 Mio. t). Die Exporte wurden für die USA um 0,68 Mio. t auf 60,56  Mio. t (Vorjahr: 59,16 Mio. t) abgesenkt, für Argentinien und für Brasilien um jeweils 0,5 Mio. t auf 8,5 Mio. t (Vorjahr: 7,02 Mio. t) bzw. 65,5 Mio. t (Vorjahr: 63,14 Mio. t) angehoben, wobei Argentinien überwiegend Sojaschrot exportiert.

In den USA beschäftigt der Druck Brasiliens und Argentiniens beim Sojaexport den Handel zunehmend mehr, musste das USDA ihre US-Sojaexportprognose zugunsten der Wettbewerber Brasiliens und Argentiniens zurücknehmen, was weniger Optimismus in Chicago versprühte. Beide Anpassungen lagen allerdings im Bereich der Erwartungen der Analysten, so dass Chicago weder mit Plus oder Minus auf den gestrigen WASDE-Report reagierten. In den USA wuchsen vielmehr Befürchtungen darüber, dass China momentan mehr Soja importiert als verarbeitet, was zu Exporteinbrüchen nach dem Jahreswechsel führen könnte.

Dabei hätte das akzeptable Exportergebnis bei US-Sojabohnen durchaus für zumindest stabile Tendenz gesprochen, erreichten die Exporte bei US-Sojabohnen letzte Woche mit 2.015.800 t gegenüber 942.900 t in der Vorvorwoche ein beachtliches Ergebnis. Chinas Sojabohnenimporte stiegen von 5,9 Mio. t im Oktober auf 8,7 Mio. t im November. Chinas Einfuhren beliefen sich zuletzt auf 86,2 Mio. t gegenüber 74,9 Millionen Tonnen im gleichen Vorjahreszeitraum. Auch der Soja-Crush fiel mit 174,7 Mio. bushel höher aus als im September von 145,4 Mio. bushel. Dabei erwarten die US-Soja-Crusher 5 % Wachstum bei der Verarbeitung, sorgte die weltweit steigende Schweine- und Hähnchenproduktion zu höherer Nachfrage nach Futtermitteln. Aber beim Sojaschrotpreis ging es nach überhitztem Markt erneut um 5 % nach unten.
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