Erschwerten zum Wochenbeginn noch hohe Niederschläge Brasiliens die Ernte- und Transportarbeiten, kam die brasilianische Sojaernte trotzdem gut voran und wurde mehr als zur Hälfte beendet. In der wichtigen Soja-Anbauregion Parana waren am Montag bereits 67 % der Soja-Bestände abgeerntet.
In den argentinischen Provinzen Cordoba und Santa Fe haben heftige Regenfälle mit
Überschwemmungen vermutlich zu Verlusten bei der Sojaernte Argentinien geführt. Die zuletzt besseren Wetterprognosen für Argentinien und Brasilien verheißen trockeneres Wetter, wodurch sich die schwierige Ernte verbessert und noch mehr Exportdruck bei Soja entstehen dürfte. Durch die aggressiven Exporte der letzten Monate werden die argentinischen und brasilianischen Lagerbestände um 2,1 Mio. t schwächer bewertet als bisher.
Die Exporte für US-Sojabohnen lagen in der Vorwoche bei der Bohne mit 475.200 t erneut am unteren Ende der Erwartungen (400-700.000 t). Die Sojaschrot-Exporte blieben mit 46.600 t deutlich hinter den Erwartungen (100-250.000 t) zurück. Auch die Exportkontrollen bei US-Sojabohnen zeigten am Montag ein düsteres Bild, wobei für April kaum Schiffsraum zur Sojaverladung gebucht wurde.
Grund ist der Exportboom Brasiliens bei Sojabohnen, der die Exportchancen für US-Sojabohnen erheblich mindert. Gleichzeitig nahm die Sojaverarbeitung in den USA zu, wodurch höhere Lagervorräte bei Sojaöl und Sojaschrot entstanden. Dabei sind die Sojaölvorräte in den USA im Februar um 17 % zum Vormonat und um 36 % gegenüber Ende Februar 2015 kräftig angestiegen. Durch die schwache Exportsaison wurden die US-Lagervorräte um 2,2 % auf 12,5 Mio. t gegenüber Februar angehoben.
Für die EU hob das
USDA die Soja-Importprognose um 1,4 Mio. t auf 20,7 Mio. t an. Als Grund wird der niedrige Preis angeführt, der zu deutlichen Mehrverbrauch bei Soja auch in der EU führen soll. Spannend bleiben die Sojaprognosen für die Schwarzmeerregion. Die Ukraine will wegen mangelnder Profitabilität den Sojaanbau um bis zu 70 % drosseln und dafür den Anbau von Sonnenblumen forcieren.
Fazit: Der Exportdruck aus den USA und Brasilien wird weiter zunehmen. Insofern sind vorerst keine durchgreifenden Preisänderungen bei Sojaschrot zu erwarten, es sei denn, der Eurokurs gäbe wieder stärker nach.