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25.05.2016 | 17:52 | Warenterminbörsen 

Geht dem Sojapreis die Puste aus?

Stuttgart/Paris/Chicago - Die Fronttermine für den Sojakomplex rauschten bis zur Wochenmitte bis auf den Sojaschrotpreis kräftig nach unten. Dabei verloren die Sojabohnen 1,6 % und Sojaöl 3,2 %, während Sojaschrot um 2,9 % nach oben zog.

Sojapreise KW 21
(c) flariv - fotolia.com

Der Grund für die schwächere Perfomance von Soja waren rückläufige Exporte für US-Sojabohnen, nicht zuletzt wegen des erstarkten US-Dollars. Lagen die wöchentlichen Exporte für US-Sojabohnen mit 648.000 t noch im Mittelfeld der Erwartungen, konnten die beabsichtigten US-Sojaexporte für diese Woche mit nur 77.000 t, dem kleinsten Wert der Kampagne, die Fonds keineswegs mehr überzeugen. Dabei waren die Sojaimporte nach China im April mit 7,07 Mio. t um 33 % höher als im Vorjahr. Insgesamt überstiegen seit Jahresbeginn die Soja-Importe nach China mit 23,3 Mio. t das Vorjahresniveau um 12 %. Der hohe Ausstoß bei Sojamehl führte zu steigenden Lagerbeständen bei Sojaöl, die jetzt für Preisdrück beim Pflanzenöl sorgen.

Auch die Aussaat von US-Sojabohnen machte deutliche Fortschritte, waren bis zum Wochenanfang 56 % der geplanten US-Sojaanbaufläche bestellt, damit hat die Aussaat einen Vorsprung von 4 % gegenüber dem Mittel. Aber alle diese Negativfaktoren beeindruckten die Exporteure von Sojaschrot lange Zeit nicht. Die zögerlichen Schiffsverladungen bei argentinischem Sojaschrot trieben weiterhin die Sojaschrotpreise in die Höhe, was zuletzt auch durch höhere Importpreise aufgrund des schwächeren Eurokurses noch verstärkt wurde. Aber bis auf den Fronttermin gerieten dann heute auch die Sojamehlterminpreise in Chicago unter Druck. Denn die Auffassung des US-Handels darüber, dass die schwächere Sojaernte Südamerikas und die Lieferverzögerungen Argentiniens lange in Chicago eingepreist wären, gaben einen deutlich Dämpfer am Markt.

Fazit: Wegen vorerst rückläufiger Sojabohnenexporte in den USA geraten auch die Preise für Sojaschrot etwas unter Druck. Nur der Fronttermin dürfte wegen der Lieferengpässe Argentiniens etwas fester notieren. Ein Preisrisiko nach oben ist durch die mögliche Präsenz des Wetterphänomens La Nina ab Frühherbst gegeben.
proplanta
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