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08.12.2017 | 17:51 | Warenterminbörse 

Mais-Fronttermin fällt auf 153,75 EUR/t – geringere Safrinha-Aussaat in Südamerika in spe!

Stuttgart/Paris/Chicago - Der internationale Maismarkt wurde weiterhin durch anhaltende Maisimporte Chinas gestützt, ist US-Mais billiger als Ursprünge in China. Dennoch fielen die Exporte an US-Mais eher moderat aus, erreichten die Exporte an US-Mais mit nur 876.400 t gegenüber 599.000 t in der Vorwoche nur ein mittleres Ergebnis.

Warenterminmarkt Maispreis
(c) proplanta

Die Verarbeitung von US-Mais zu Ethanol stieg jedoch weiter an, erhöhte sich die US-Produktion von Ethanol um 43.000 Barrel/Tag auf 1.108.000 Barrel/Tag, wobei die Ethanol-Vorräte zur Vorwoche jedoch um weitere 500.000 Barrel auf 22,5 Mio. Barrel zulegten, was die US-Ethanolpreise jedenfalls nach unten zog. Bei US-Ethanol ging es um 3,5 Cent auf 1,315 EUR/Barrel nach unten.

Etwas Auftrieb kam vom Rohölpreis, stieg Brent um 0,4 % auf 62,93 USD/t (Freitag: 62,67 USD/t), WTI um 0,4 % auf 57,43 USD/t (Freitag: 57,42 USD/t). Starke Importdaten für Rohöl nach China zogen den Preis leicht hoch, legten die Rohölimporte Chinas im November um 17,7 % gegenüber Oktober zu.

In Südamerika sprechen weiterhin Saatenstände und Wetterentwicklungen für tendenziell kleinere Maisernten. Sprecher Monsantos erwarten wegen verspäteter Sojaaussaat eine kleinere Anbaufläche für die Safrinha-Maisernte, womöglich um 20-30 % in Brasilien. Zuletzt lag die Maisaussaat Brasiliens mit 94 % um 4 % im Rückstand zum Vorjahr. Dies würde auch die Exportprognose für brasilianischen Mais auf unter 30 Mio. t drücken gegenüber bisher veranschlagten 34,0 Mio. t. CONAB taxierte diese bekanntlich auf 92,2 bis 93,6 Mio. t, gegenüber 97,8 Mio. t im Vorjahr. Brasiliens Maisexport fiel im November auf 3,52 Mio. t zurück, gegenüber noch 5,03 Mio. t im Oktober. In Argentinien bleibt es weiterhin zu trocken, aber die Maisaussaat machte trotzdem gute Fortschritte, hob die Börse Rosario ihre Prognose um 0,5 Mio. auf 41,0 Mio. t Mais an.

Die EU-Kommission korrigierte erwartungsgemäß die EU-Maisernte von 58,5 Mio. t auf nunmehr 62,2 Mio. t nach oben, gegenüber 61,1 Mio. t im Vorjahr, was leicht geringere Maisimporte in die EU erwarten lässt. Coceral hob seine Prognose zur EU-Maisernte um 1,5 Mio. t auf 61,4 Mio. t an. Frankreichs Maisernte ist auf knapp 13,4 Mio. t angestiegen, gegenüber 11,9 Mio. t im Vorjahr. Deutschlands Maisernte wurde vom Handel zuletzt auf knapp über 4,4 Mio. t gegenüber 4,0 Mio. t im Vorjahr taxiert. Der etwas schwächere Eurokurs verteuerte den Import von Drittlandmais. Dabei importierte Brüssel letzte Woche 374.000 t Mais, zugleich wurden seit Juli mit über 6,3 Mio. t gegenüber knapp 4,1 Mio. t im Vorjahr 54 % mehr Drittlandmais in die EU importiert als zur gleichen Zeit im letzten Jahr.

So notierte der Fronttermin bei US-Mais in Chicago bei 113,93 EUR/t (Mittwoch: 112,96 EUR/t), an der MATIF in Paris bei 153,75 EUR/t (Mittwoch: 155,00 EUR/t). Dabei notierte der Märztermin an der MATIF um 0,75 EUR/t niedriger bei 158,75 EUR/t, der für Juni um 0,50 EUR/t schwächer bei 164,00 EUR/t. Der Eurokurs lag heute Morgen bei 1,1761 USD/EUR.

Am Kassamarkt lagen die Preise des Handels für Mais zuletzt für Q4/17 bei 150,00 EUR/t (Mittwoch: 150,00 EUR/t) FOB Bordeaux und 158,50 EUR/t (158,50 EUR/t) FOB Rhein, gut 172,00 EUR/t (Mittwoch: 172,00 EUR/t) FCO Holland sowie bei 175,00 EUR/t (Mittwoch: 175,00 EUR/t) FCO Süd-Oldenburg/Holland, etwa 168,00 EUR/t (Mittwoch: 168,00 EUR/t) FCO Brake, gut 165,00 EUR/t (Mittwoch: 165,00 EUR/t) FCO Niederrhein und 162,00 EUR/t FCO (Mittwoch: 162,00 EUR/t) Oberrhein.

Tendenz: Der internationale Maismarkt steht derzeit stark unter dem Einfluss der Saatbedingungen in Südamerika. Voraussichtliche kleinere Aussaatflächen für Safrinha-Maisernte könnten das Ernteergebnis in Südamerika spürbar drücken.
proplanta
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