In den USA beeinflussten höhere Maisernten in Brasilien und China, die recht gute Exportentwicklung für US-Mais und der gestiegene Rohölpreis die Terminkurse in Chicago. Wie erwartet, korrigierte das
USDA im aktuellen WASDE-Report Brasiliens
Maisernte von zuvor 83,5 auf 86,5 Mio. t (Vorjahr: 67,00 Mio. t), Chinas Maisernte von 216,0 auf 219,6 Mio. t und Russlands Maisernte von 15 auf 15,5 Mio. t (Vorjahr: 13,2 Mio. t) nach oben. In den USA blieb alles unverändert zum Vormonat. Belastend auf den US-Maismarkt wirkte sich auch die Ernennung von Scott Pruitt zum designierten Leiter der US-Umweltbehörde EPA aus, ist er bekennender Gegner der erneuerbaren Energien.
Überschattet wird das Exportgeschäft auch durch die Haltung des neuen US-Präsidenten Donald Trump, der die Grenze zu Mexiko, dem wichtigsten Maisimporteurs für die USA, möglichst dicht machen will, was sich negativ auf die Exportbeziehungen mit Mexiko auswirken könnte. Die höhere Maisernte in China, der beabsichtigte Abbau von 10 Mio. t Mais-Überhängen dort, könnte die Exportmöglichkeiten von US-Mais dorthin negativ beeinträchtigen. Auch sorgt die Ausbreitung der
Vogelgrippe in Südost-Asien für schlechtere Exporterwartungen von Mais in den asiatischen Raum. Noch läuft aber alles im grünen Bereich. Denn gut entwickelte sich der Export von US-Mais, erreichten diese letzte Woche mit 1.495.400 t gegen-über 761.000 t in der Vorvor-woche und 1.688.800 t zuvor ein gutes Ergebnis.
Die Exportinspektion offenbarte diese Woche mit 860.927 t Mais allerdingsein schwaches Ergebnis. Optimismus versprühten auch nicht die vorwöchigen Zahlen bei den US-Ethanol-Beständen, bauten sich laut EIA diese in der vergangenen Woche um 82.000 Barrel auf 18,5 Mio. Barrel auf, wobei auch die Produktion um 11.000 Barrel auf 1,02 Mio. Barrel anstieg. Allerdings sollte der um 4 % gestiegene Ethanolpreis in den USA auch Mais nach oben unterstützen. Und im Januar 2017 soll die US-Ethanolproduktion nach Umsetzung der höheren Beimischungsmandate um täglich 1.400 Barrel/Tag steigen, was den US-Maismarkt spürbar entlastet.
Brachialer Druck kommt bei Mais aber aus Südamerika. Die um 3 Mio. t höher veranschlagte Maisernte Brasiliens wirft ihren Schatten voraus, werden Importeure wegen des Dollaranstiegs vermehrt auf billigere Ware von dort zurückgreifen. Da das USDA mit seiner Prognose deutlich unter den Erwartungen anderer Analysten zurückblieb, sind weitere Korrekturen nach oben nicht ausgeschlossen. Denn in Brasilien taxierte das Handelshaus Safras & Mercado Brasiliens Maisernte auf 92,3 Mio. t, gut 5,8 Mio. t über der USDA-Prognose von Dezember. Da vermehrt frühreife Sorten zur Aussaat kamen, wird Brasiliens Maisernte deutlich früher beginnen.
Entlastung könnte die in Brasilien ins Gespräch geführte Erhöhung der Beimischungsquote von 7 auf 8 % im März 2017 bringen, bis 2019 sollen 10% Anteil erreicht werden. Für mehr Preisdruck am südamerikanischen
Maismarkt sorgten zuletzt Wettervorhersagen über Regen in Argentiniens Maisgürtel, der für bessere Wachstumsbedingungen dort sorgen könn-te, kamen zuletzt 63-65 % der Maisanbaufläche von 4,9 Mio. ha zur Aussaat. Laut Buenos Aires Grain Exchange wurde die Fläche aber um 27 % ausgeweitet. Das USDA veranschlagte im Dezember die kommende Maisernte Argentiniens auf unverändert 36,5 Mio. t gegenüber 28 Mio. t im Vorjahr.
Für die EU-28 korrigierte das USDA seine
Ernteprognose für Mais um 0,4 Mio.t auf 60,7 Mio. t nach oben, nachdem Coceral seine Schätzung von ebenso 60,7 Mio. t, gegenüber 58,7 Mio. t im Vorjahr, präsentierte. Danach bleibt Frankreichs Maisernte mit 10,0 Mio. t unter dem Vorjahresergebnis von 13,5 Mio. t und in Deutschland von 10,9 Mio. t gegenüber 11,6 Mio. t im Vorjahr zurück. Wegen des niedrigen Eurokurses nahmen die Maisimporte in die EU-28 wieder zu und erreichten seit Saisonbeginn 3,9 Mio. t. Noch in der Vorwoche erreichten die Maisimporte mit 3,6 Mio. t gut 20 % weniger als zum gleichen Vorjahresstand von knapp 4,5 Mio. t. Dabei befürchtet der Handel weitere Preisanstiege bei Mais durch einen fallenden Eurokurs, fällt heute Abend womöglich die Entscheidung über eine Leitzinserhöhung in den USA.
Das USDA veranschlagte die Maisimporte in die EU-28 mit 13,1 Mio. t um 400.000 t niedriger als noch im November. Dabei nehmen die Maisimporte aus der Ukraine stark zu. In der EU-28 konnte sich der Mais gegenüber dem Weizen gut behaupten, kostete EU-Mais zuletzt 164,00 EUR/t FOB Bordeaux (Freitag: 164,00 EUR/) und war preisgleich mit Weizen. In Südoldenburg und Holland kostete Mais zuletzt 180-182 EUR/t FCO Verarbeiter.