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03.08.2016 | 19:05 | Warenterminbörse 

Matif-Rapspreis gibt leicht auf 356,50 EUR/t nach

Stuttgart/Paris/Chicago - Die Ernteprognosen für Raps waren erneut rückläufig, billigeres Rohöl und ein fallender Sojakomplex verhinderten einen Preisanstieg.

Rapspreise KW 31
(c) proplanta

Nach dem dümpelnden Kursverlauf der Vorwoche gab der Fronttermin für Raps in Paris gegenüber dem Wochenbeginn bis zur Wochenmitte erneut um 0,6 % auf 356,50 EUR/t nach. Das hatten wir schon einmal letzte Woche. Raps wurde ausgebremst von Sojabohnen, die seit Wochenbeginn wegen unsicherer Nachfrage Chinas immerhin um 4,6 % einbrachen.

Auch Palm- und Sojaöl verloren an Preis, gab der Fronttermin bei Sojaöl in Chicago bis zur Wochenmitte um 1 % nach, weil die Sojaölvorräte in den USA leicht anstiegen. Bei Palmöl geriet der Preis unter Druck, weil in Malaysia die ein Jahr lang ausgesetzte Exportsteuer von 6 % im Juli wieder eingeführt wurde, was Palmöl entsprechend verteuerte. Keine Preisunterstützung kam auch von Canola, bei dem der Fronttermin erneut um 0,7 % zurückfiel, weil sich in Kanada eine Rekordernte von wenigstens 18,3 Mio. t vielleicht sogar von 19 Mio. t anbahnt, wobei Kanada die Exporte wegen höherer Eigenverarbeitung eigentlich drosseln wollte, aktuell die Exporte aber die Schwelle von 10 Mio. t erreichen könnten.

Die Fundamentaldaten für Raps sprechen für sich für einen festen Marktverlauf, wurden in der EU die Ernteprognosen von Strategie Grains auf 20,7 Mio. t und von Oil-World von 21,5 Mio. t auf 20,9 Mio. t zurückgenommen. Dabei wurde Frankreichs Rapsernte von Strategie Grains um 440.000 t auf 4,7 Mio. t heruntergestuft, die deutsche Rapsernte um 160.000 t auf 5 Mio. t vermindert und Polens Rapsernte um 230.000 t auf 2,2 Mio.t heruntergesetzt. Diesen Korrekturen folgte eine Herabsetzung der EU-Rapsernte auf 20,3 Mio. t durch die EU-Kommission. Auch die globale Rapsproduktion soll durch die schwächere EU-Ernteprognose mit 61,7 Mio. t auf ein Fünf-Jahrestief fallen. Was die Ölgehalte anbetrifft, geht der Handel vorerst von etwa 1% niedrigeren Ölgehalten als im Vorjahr aus.

Bei der EU-Versorgung wird weiterhin vom Anfangsbestand von 1,15 Mio. t Raps und auf 0,90 Mio. t sinkenden Endbestand ausgegangen. Die EU-Rapsimporte sollen von 3,4 Mio. im Vorjahr auf 3,3 Mio. t sinken. Die Rapsverarbeitung wird wegen verminderter Verfügbarkeit von 24,2 Mio. t im Vorjahr auf nur noch 23,7 Mio. t zurückfallen. Dabei dürften die Importe aus der Ukraine und Kanada zurückgehen, während die aus Australien zulegen. Auch eine höhere Verarbeitung von Sonnenblumen soll für zusätzlichen Ausgleich sorgen, wobei das Angebot aus Rumänien und Bulgarien zweistellig zunehmen dürfte.

Fazit: Die Rapsernte fällt weiter ab, niedrigere Rohölpreise und ein schwächelnder Sojakomplex verhinderten einen Preisanstieg. Je nach Entwicklung der Soja- und Rohölpreise entsteht mehr Preisspielraum nach oben, liegen die Preise bereits seit Monaten doch ziemlich am Boden. Die schwache EU-Rapsernte spricht allerdings für einen festeren Preistrend.
proplanta
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