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10.02.2016 | 08:15 | Kassamarkt 
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Preiseinbruch bei Weizen

Stuttgart/Paris/Chicago - Die Prognose des USDA im WASDE-Report gestern Abend über um 6,8 Mio. mt ansteigende globale Weizenvorräte, sowie die Einschätzungen von Copa/Cocega über eine dritte gute Weizenernte 2016/17 in der EU infolge und zudem das drohende Risiko einer Überlagerung der alten Ernte, sorgten für zuletzt trübe Preisaussichten am Weizenmarkt.

Weizenmarkt
(c) proplanta

Einzig der Export nach Äthiopien und in den Sudan, sowie der sich nach Nordafrika abzeichnende Importbedarf für Weizen, hellen die Stimmung etwas auf. Auch Ägypten braucht Weizen, ist aber wegen wiederholter Importweigerungen ein sehr unsicherer Vertragspartner geworden. Auch das Wetter sorgt für Preisdruck. Die Regenniederschläge der letzten Tage gleichen die Niederschlagsdefizite jetzt auch in Zentralfrankreich und Südspanien aus, nur in Italien bleibt es nach wie vor etwas zu trocken.

Der Kassamarkt neigt daher deutlich zur Schwäche. So liegen die Preise für B-Weizen (12,0/220/76) für Termine Q1/2016 am deutschen und französischen Markt bei 156-153 EUR/mt DDP Verarbeiter, das ist ein Minus von 5-6 EUR/mt zur Vorwoche. Für Q2-2016 werden 4-6 EUR/mt mehr bewilligt. Die Preisaufschläge für A-Weizen (13,0/250/76) sind weiterhin gering und liegen bei etwa 4-5 EUR/mt. Für Termine ex Ernte 2016 fiel der B-Weizenpreis auf 161-163 EUR/mt DDP Verarbeiter am Rhein, das bedeutet ein Minus von 6-15 EUR/mt. Für Q3-2016 werden 171-172 EUR/mt vorgegeben, ein Minus von 4 EUR/mt zur Vorwoche. Die Lage für E-Weizen bleibt weiterhin schwach. E-Weizen (14,5/280/77) kostet weiterhin um 180 EUR/mt EXW Thüringen. Backindustrie und Mühlen rechnen mit weiter sinkenden Preisen, weil sie glauben, dass jetzt der Verkaufsdruck in der Landwirtschaft stark zunimmt.

Auch bei Brotroggen geht es abwärts. Bei Brotroggen (120/0,05) sanken die Preise auf 152-153 EUR/mt DDP Rhein für Termine Q2-2016, ein Minus von 2-3 EUR/mt zur Vorwoche. Es gibt vorerst keine Anzeichen für eine Preiserholung, ein weiterer Preisrückgang ist nicht ausgeschlossen. Noch gibt es keine Bodenbildung.
proplanta
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agricola pro agricolas schrieb am 10.02.2016 10:09 Uhrzustimmen(151) widersprechen(63)
Es gibt wissenschaftlicherseits publizierte Forschungsergebnisse, wo man den Nachweis eindeutig führen konnte, dass inbesondere lang anhaltende Trockenheit und Hitze sehr nachteilige Effekte verspüren lässt. Gerade aufgrund selbiger Extremwitterungseinflüsse gehen die Erträge lt. dieser Wissenschaftlergruppe um 9-10 % zurück. Darstellen ließ sich zudem, dass es starke Schwankungsbandbreiten innerhalb einzelner Regionen natürlich gibt. Je höher angesiedelt aber das Ertragsniveau ist, hier gerade der hochentwickelten Industrieländer Europas und Amerikas, destro größer sind aufgrund der vorzufindenden Anbaumethodik die jeweiligen Ertragseinbrüche, nachhaltig forciert insbesondere durch den Vollzug eines großflächigen Monokulturenanbaus. Die Ausprägung des Klimawandels verschärft sich in den letzten Jahren zunehmend. Sie waren die wärmsten, insbesondere das abgelaufene KJ 2015, seit Angebinn der Weltwetteraufzeichnungen. Wir Landwirte nehmen diese kaum zu leugnenden Realitäten auf unseren Äckern auch tatsächlich wahr. // Dem gegenüber steht allerdings die „finanzpolitische Faktizität“ an den Börsen: Je wärmer unser BLAUER PLANET wird, desto höher sind die geschätzt erfassten Erträge weltweit dort verzeichnet. Selbst das kleinste Regentröpfchen erhöht schlagartig die jeweiligen Ertragsprognosen. Vier Prozent Ertragszuwachs kommt einer direkten KONFISKATION von BAUERNVERMÖGEN gleich. Was den Börsianern aber vorschwebt ist eine SYNTHESE von INFLATIONSSOZIALISMUS (über die Ertragszuwächse, linear stetig ansteigend!, biologisch kaum vorstellbar) und dem FISKALSOZIALISMUS (meint den direkten Kontenübertrag bäuerlicher Vermögenswerte in die weit geöffneten Schatzkammern unserer wenigen handverlesenen Dagobert Ducks weltweit). Die aktuellen Betriebsergebnisse auf unseren Höfen untermauern selbigen Sozialisierungsprozess zum einzigen Nachteil des bäuerlichen Klientels nachhaltigst. - Wenn nun infolgedessen der Verkaufsdruck auf den deutschen/europäischen Höfen zunimmt, schafft man weiteres brutales Abpresspotential für die in Lauerstellung verharrenden Händler und der Mühlenwirtschaft, damit der Bauernexistenzen vernichtende Kapitaltransfer wissentlich und wollentlich ununterbrochen in hohen Fließgeschwindigkeiten einseitig von statten gehen kann. Menschenverachtend anmutende Analysten tangiert es hierbei jedoch erst recht wenig, dass aktuell ein ganzer Kontinent vor einer fatalen Hungersnot steht!!!? Die jüngst veröffentlichten Zahlen auf dem großpolitischen Parkett lassen bauernseits allerdings erhebliche Zweifel an einer diesbezüglichen Glaubwürigkeit aufkommen!!! Unsere Administrationen bemühen sich wahrlich krampfhaft, selbst den letzten Quadratmeter erfassen zu wollen. WARUM NUR! Um auf noch breiter aufgestellter Basis „schönrechnen“ zu können!? Sollen/wollen wir Bauern diesem Treiben blind Glauben schenken (müssen!!)!? Die zunehmend schwindende Investitionsbereitschaft auf den Bauernhöfen weltweit zeigt mittlerweile auf, dass eine absolute Schmerzgrenze doch bei weitem überschritten scheint. Jedwede BAUERN-LEIDENSFÄHIGKEIT ist demnach irgendwann einmal vollkommen erschöpft!!! // Brandaktuell gerade in den Nachrichten: Einer der größten und am höchsten gelegenen Seen in Südamerika ist vollständig ausgetrocknet aufgrund eines verheerend um sich greifenden El Niños u. insbesondere des kaum mehr glaubhaft zu leugnenden rasanten Voranschreitens des Klimawandels. Der Temperaturanstieg in Südamerika innerhalb der letzten Generation um mindestens 1,8 Grad lässt sich nicht unter den Teppich des Schweigens kehren. Ungeachtet selbiger Tatsachen aber prognostiziert man für Südamerika dato eine neuerliche MEGA-ERNTE!!??? ...Unbegreiflich, diese Agrarmärchen, wirklich unbegreiflich...!!! Rekordzuwächse über Rekordzuwächse toppen bereits die nächsten Rekordzuwächse!!! ...Und wir Bauern glauben das!?
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