In den USA trübten schwächere Exporterfolge bei US-Sojabohnen die Stimmung am Markt, erreichten die Exporte an US-Sojabohnen mit 1.399.000 t gegenüber 1.898.600 t in der Vorwoche und 1.418.700 t Mio. t zuvor ein eher moderates Ergebnis. Angesichts der hohen US-Sojaernte liegen die Exportziele mit wenigstens 1,6-1,8 Mio. t sehr hoch. Einzig vom Sojaöl erhielten Sojabohnen Unterstützung, getrieben durch 7-8 % teures Rohöl gegenüber Mitte der Woche. Der Sojamarkt reagiert sensibel auf zwei neue Strömungen: Die Chinesen kaufen vermehrt Sojabohnen aus Südamerika. Seit den US-Wahlen ist der US-Dollar gegenüber fast allen anderen Währungen gestiegen. Dies hat dazu geführt, dass China seine Nachfrage ab Dezember verstärkt aus Südamerika deckt.
Die Sojaernten Südamerikas entwickeln sich gigantisch und vor allem zeitiger. Zwar gibt es Annahmen darüber, dass die Ernte in Argentinien nicht wie bisher erwartet rund 57 Mio. t erreichen wird, sondern nur 55 Mio. t oder weniger. Brasiliens Ernte soll aber mindestens 102 Mio. t erreichen, bekanntlich setzte das brasilianische Getreideamt Conab seine Prognose für Brasiliens Sojabohnenernte von 104,0 Mio. t auf 103,5 Mio. t nach unten (Vorjahr: 96,5 Mio. t), da die vermehrt frühreifen Sorten weniger Ertrag bringen. Dies eröffnet Brasilien ein größeres Zeitfenster für die Sojavermarktung zum Nachteil der USA. Und der Druck aus Südamerika wird bald erheblich zunehmen. Etwas kompensieren kann dies nur die angekündigten Beimischungsmandate für Biokraftstoffe in den USA, welche die eigene Verarbeitung und den Verbrauch in den USA stimulieren.
Tendenz: Die Sojapreise kamen durch Exporteinbrüche und zunehmenden Marktdruck Südamerikas stärker unter Druck. Der hohe US-Dollar begünstigt Sojaimporte aus Südamerika. Bei uns verteuert der niedrige Eurokurs Sojabohnen uns Sojaschrot in die EU-28.