Wurde der Markt bisher von Prognosen über eine gigantische Rekord-Sojaernte in den USA von womöglich 114 Mio. t gegenüber knapp 107 Mio. t im Vorjahr getrieben und setzte auch der Internationale Getreiderat (
IGC) mit einer um 4 Mio. t auf 329 Mio. t nach oben korrigierten Schätzung noch etwas darauf, sorgten wöchentliche Exporte von US-Sojabohnen in Höhe 1,76 Mio. t letzte Woche mit starker Nachfrage Chinas wegen der dort stattfindenden Festlichkeiten zur chinesischen „Golden Week“ für Preisauftrieb. Auch hatten in den USA zunächst um etwa 1 Mio. t niedrigere Quartalsbestände bei Sojabohnen für festere Sojapreise gesorgt, waren es aber immerhin die höchsten seit 2011, was am Markt wieder für Ernüchterung sorgte.
Aber der flotte Erntefortgang bei Sojabohnen in den USA, bis zum Wochenanfang waren bereits 26 % der Sojabohnenfläche geerntet gegenüber gerade 10 % im Vorjahr und 27 % im Fünf-Jahresmittel, zog den Preis dann doch etwas nach unten. Damit wurde der vorwöchige Ernterückstand mehr als aufgeholt.
Wesentlichen Einfluss auf den Sojamarkt haben in den nächsten Wochen die weitere Exportentwicklung besonders in Richtung China sowie kommende Ernte in Südamerika. Was den Import von Sojabohnen angeht, spielt China weiterhin mit großen Abstand die bedeutendste Rolle für den Markt. Für die Saison 2016/17 wird der Import nach China auf 86,0 Mio. t taxiert, was noch einmal mehr ist die 82,5 Mio. t in 2015/16.
Hintergrund für den Anstieg ist die zunehmenden Nachfrage nach protein- und lysinhaltigen Futtermitteln zur Schweine- und Geflügelproduktion. Die Verarbeitung von Sojabohnen von knapp 82 Mio. t auf 87 Mio. t ansteigen. Positiv auf die Nachfrage nach Sojabohnen dürfte sich auch der Anti-Dumping Zoll Chinas gegenüber Distillers Dried Grains (DDGs) aus den USA auswirken. Die Verarbeitung von Sojabohnen in der EU soll 2016/17 von 14 Mio. t auf 13,8 Mio. t geringfügig zurückgehen. Der Sojaschrotverbrauch soll hingegen der EU in 2016/17 von 31,1 Mio. t auf 31,7 Mio. t ansteigen.
Welt-Sojavorräte sinken