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19.10.2016 | 19:22 | Warenterminbörse 

Sojabohnen steigen auf 325,40 EUR/t

Stuttgart/Paris/Chicago - Am Sojamarkt ging es nach der kleinen Preisrallye wieder leicht nach unten, wirkte die Prognose über die gigantische US-Sojaernte von 116,2 Mio. t gegenüber 106,9 Mio. t im Vorjahr nach und gab der gestiegene US-Dollar Anlass für Besorgnis über schlechtere Exportergebnisse bei US-Sojabohnen. Doch im Wochenvergleich zog der Sojapreis weiter an. Der Fronttermin in Chicago notierte bei 325,40 EUR/t (Vorwoche: 318,70 EUR/t), ein Plus von 2 %.

Sojabohnenpreise KW 42
(c) flariv - fotolia.com

Maßgebend hierfür waren neue Importzahlen Chinas, importierte das Land der Mitte im Vormonat 7,2 Mio. t, wobei der Rekord für einen Septembermonat nur knapp verpasst wurde und im laufenden WJ  mit 83,2 Mio. t gut 5 Mio. t mehr eingeführt wurde als in der letzten Saison. Auch lagen die die Exporte bei US-Sojabohnen letzte Woche mit über 1,4 Mio. t deutlich über den Erwartungen des US-Handels, wodurch die Terminkurse in Chicago tendenziell nach oben zogen.

Hohe Exporte benötigt auch der US-Sojabohnenmarkt, dürften bei Exporten von avisierten 55,1 Mio. t gegenüber 52,7 Mio. t im Vorjahr (Plus 4,5 %) sich die Überhänge zum Ende der Saison von 5,4 Mio. t auf knapp 10 Mio. t in den USA nahezu verdoppeln. Für Auftrieb sorgte weiterhin, dass China vor einigen Tagen mit den USA über den Kauf von 5,1 Mio. t Bohnen verhandelt hatte und erste Partien bereits in den Büchern zur Verladung stehen. Wenig Einfluss auf den Markt übte die laufende US-Sojabohnen-ernte, die am Wochenanfang zu 62 % geborgen war, gegenüber 63 % im Fünf-Jahresdurchschnitt.

Viel Zündstoff für den Sojamarkt liefern weiterhin die Entwicklungen in Südamerika. Dabei liegen Ernteerwartungen für Sojabohnen in Argentinien unverändert bei 57 Mio. t und in Brasilien bei jetzt 102 Mio. t (plus 1 Mio. t), gegenüber 56,8 Mio. t bzw. 96,5 Mio. t im Vorjahr. Die Exporterwartung für 2016/17 liegt bei knapp 9,7 Mio. t für argentinische und 58,4 Mio. t für brasilianische Sojabohnen, gegenüber 10,3 Mio. t bzw. 54,4 Mio. t im Vorjahr, das ist ein Plus von über 3 Mio. t bzw. 5,3%.

Noch viel wichtiger für den Sojamarkt ist die Tatsache, dass die USA derzeit nahezu allein den Markt dominieren. Dabei exportierten die USA von Juli-September 2016 mit 10,5 Mio. t mehr als doppelt so viele Sojabohnen wie im gleichen Vorjahreszeitraum von 4,6 Mio. t. In Brasilien fielen die Exporte im gleichen Berichtszeitraum von 17,3 Mio. t auf 11,01 Mio. t und in Argentinien von 4,1 Mio. t auf 3,6 Mio. t zurück. Bis Mitte Februar werden die USA den Sojamarkt alleine im Schacht behalten, dann übernehmen die Südamerikaner wieder das Ruder mit vermutlich einbrechenden Sojapreisen.

Fazit: Die gute Importnachfrage Chinas und die Dominanz der USA ohne nennenswerten Wettbewerb aus Südamerika sprechen weiterhin für stabile Sojapreise, die nach dem Jahreswechsel durch die Präsens Südamerikas mehr oder weniger stark einbrechen sollten. Dabei könnte ein weiterer Preisanstieg bei Rohöl für Preisauftrieb sorgen.
proplanta
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