In den USA geht die
Weizenernte in den Endspurt. Die Erträge sind hoch, die Qualitäten eher schwach. Entsprechend unter Druck stehen die Terminkurse in Chicago. Die wöchentlichen Exporte bei US-Weizen lagen mit 506.000 t zwar im Rahmen der Erwartungen des US-Handels von 400.000-600.000 t. Negativen Einfluss hatte die neue Prognose des
IGC zur Welt-Weizenernte über 735 Mio. t, gut 6 Mio. t höher als zur Juni-Prognose und nur 1 Mio. t unter der
Rekordernte 2015/16. Dabei ging das Plus auf eine um 6 Mio. t höhere Weizenernte in den USA sowie eine um 4,5 Mio. t höhere in Russland und 2 Mio. t höhere in der Ukraine, während die EU-Weizenernte um 5,6 Mio. t auf 149 Mio. t nach unten revidiert wurde.
In der EU treibt die Misere bei Frankreichs Weizenernte die Kurse in Paris immer wieder nach oben. Wie dramatisch die Lage Frankreichs ist, zeigt die Tatsache, dass Frankreichs Importeure bereits 55.000-60.000 t protein- und fallzahlstarken Weizen aus Rumänien geordert haben um die schwachen französischen Weizenpartien überhaupt exportfähig zu machen. Dies ist auch zu den Importeuren in Nordafrika und Nahost vorgedrungen, die billigen Weizen aus Russland und Rumänien zu Exportpreisen von 159,15 EUR/t bzw. 160,65 EUR/t FOB Schwarzmeer kauften. Auch in England und in Skandinavien sind die Ernten schwächer. In Deutschland sorgt die wechselhafte Witterung für permanente Ernteunterbrechungen, über 70 % der deutschen Weizenernte steht noch auf dem Halm, dabei fallen die Erträge offenbar deutlich niedriger aus als im Vorjahr. Von Erzeugerpreisen um 125-140 EUR/t für B-Weizen wird derzeit ausgegangen.
Am Schwarzmeer waren zuletzt 68 % der Weizenernte gedroschen, sollten sich die hohen Erträge fortsetzen, ist mit einer ukrainischen Weizenernte von 25-26 Mio. t zurechnen, wobei der Krim-Anteil mit 1,5 Mio. t davon abzusetzen wäre.
Fazit: Die hohen Weizenernten der USA und Russlands sowie am Schwarzmeer treiben die
Weizenpreise in den Keller, die Weizen-Misere Frankreichs hält den Markt in der West-EU relativ weit oben. Qualitätsweizen erzielt steigende Aufgelder.
Mais bleibt bei 170,00 EUR/t stehen