In Westeuropa gehen die Weizenlagerbestände zurück. Der Eurokurs zog auf 1,0788 USD/EUR leicht an, was EU-Weizenexporte erschwert. So notierte der Fronttermin in Chicago für CME-EU-Weizen bei 177,00 EUR/t (Freitag: 179,75 EUR/t), für US-Weizen bei 144,07 EUR/t (Freitag: 149,63 EUR/t) und an der
MATIF für EU-Weizen Nr. 2 bei 170,75 EUR/t (Freitag: 172,00 EUR/t). Dabei tendierte Weizen zuletzt spürbar schwächer. In den USA sorgten Regenprognosen in den südlichen Plains für Ernüchterung am
Weizenmarkt, auch scheint die letztwöchige
Kältewelle wenig Schaden an Weizen angerichtet zu haben.
Dennoch wurden in einigen US-Bundesstaaten die Weizen-Bonitierungen zurückgestuft, in Kansas um 2 % auf 38 % (57 % im Vorjahr), in Oklahoma um 2 % auf 40 % und in Texas um 1 % auf 29 %. Wenig überzeugend waren letzte Woche die US-Weizenexporte, erreichten diese mit 264.400 t gegenüber 391.600 in der Vorvorwoche und 353.000 t zuvor ein äußerst schwaches Ergebnis.
Durch die geringeren Weizenexporte zuletzt, gerieten die USA in einen Rückstand von 3 % gegenüber dem Fünf-Jahresdurchschnitt bei 95 % exportierter Mengen. Dagegen lieferten die Exportinspektionen mit 624.334 t ein gutes Ergebnis, stärkt der schwache US-Dollar die Position der US-Exporteure. Heftige Reaktionen löste die Ankündigung des US-Präsidenten Donald Trump aus, den Etat im US-Agrarministerium um 4,7 Mrd. USD zu kürzen, habe bereits die letzte Farm Bill Einsparungen von 100 Mrd. USD gebracht und laufen derzeit die Beratungen zur Farm Bill 2018.
In der EU-28 präsentieren sich die Weizenbestände besser als im Vorjahr, zeigte Westeuropa gute Pflanzenbestände nach üppigeren Niederschlägen der letzten Wochen, mit jedoch schwächeren Beständen ostwärts, wo die Böden zu trocken waren. FranceAgriMer bonitierte die französischen Weizenbestände unverändert mit 92 % gut-exzellent, die Frühjahrsaussaat ist weit fortgeschritten, jedoch werden in den kommenden Tagen stärkere Regenfälle in Frankreich erwartet. In Deutschland steht Weizen nach dem Regen vielerorts sehr gut, gab es auch in Ostdeutschland kaum Umbruchschäden.
Der französische Analyst Strategie Grains erhöhte gestern seine Prognose zur EU-Weizenernte 2017/18 um 100.000 t auf 143,9 Mio. t. Dabei legte bereits die
EU-Kommission mit ihrer Prognose von 143 Mio. t gegenüber 134,5 Mio. t die Messlatte um 6,3% höher als im Vorjahr, obwohl die Anbaufläche von 24,1 Mio. ha im Vorjahr auf 23,8 Mio. ha zurückfallen soll. Der Spitzenverband Coga Cocega erwartet dagegen eine EU-Weichweizenernte von 142,4 Mio. t gegenüber 134,8 Mio. t im Vorjahr, die EU-Roggenernte soll von 7,98 Mio. t auf 8,05 Mio. t steigen. Dabei legt vor allem Frankreichs
Weizenernte von letztjährig 27,9 Mio. t auf 38,1 Mio. t zu, während die deutsche Weizenernte von im Vorjahr 24,5 Mio. t auf knapp 25,0 Mio. t, die Polens von 10,2 Mio. t auf 10,5 Mio. t ansteigen soll, während die Weizenernte Spaniens von 5,8 Mio. t auf 5,4 Mio. t, die Rumäniens von 8,4 Mio. t auf 7,4 Mio. t, die Bulgariens von 5,7 Mio. t auf 5,0 Mio. t und die Ungarns von 5,2 Mio. t auf 4,9 Mio. t zurückfallen sollen.
Ähnlich taxierte der
DRV die kommende
Getreideernte Deutschlands mit 46,4 Mio. t um 2,5 % höher als im Vorjahr, die Weizenernte steigt danach um 2 % auf 25,1 Mio. t. Die Anbaufläche für Roggen ist in Deutschland um 5 % auf 546.000 ha gesunken, wobei mit einer Roggenernte von 3,0 Mio. t nach 3,2 Mio. t im Vorjahr gerechnet wird.