Danach fiel die neue US-Weizenanbaufläche auf 32,4 Mio. Acres zurück, kleiner als von vielen Analysten erwartet und die kleinste seit 1909. Jedoch wurden die Weizenernten für Argentinien von 14,4 Mio. t auf 15,0 Mio. t und in Russland von 72,0 Mio. r auf 75,5 Mio. t angehoben, so dass weltweit die Weizenproduktion von 688,4 Mio. t auf 689,8 Mio. t ansteigt, was „bearish“ zu bewerten ist. So notierte der Fronttermin in Chicago für CME-EU-Weizen bei 174,00 EUR/t (Mittwoch: 174,50 EUR/t), der für US-Weizen bei 147,75 EUR/t (Mittwoch: 148,50 EUR/t) und für Weizen Nr. 2 an der
MATIF bei 169,75 EUR/t ((Mittwoch: 169,75 EUR/t), der Mai-Kontrakt lag bei 171,50 EUR/t ((Mittwoch: 171,75 EUR/t).
In den USA sorgten Ankündigungen über Regen in den südlichen Mid-West, wo es zu trocken ist, für eher etwas Abkühlung der Märkte. Das Frostrisiko ist aber keines gebannt, zeigen Radarbilder keine vor Frost schützende Schneedecke in weiten Teilen des Mid-West. Die Exportentwicklung war zwar besser als in der Vorwoche, lagen die Exporte an US-Weizen bei 391.000 t gegenüber 183.700 t in der Vorwoche und 568.100 t zuvor, jedoch Jubel verursachten sie nicht.
In Europa wird nächste Woche bereits eine neue
Kältewelle erwartet. Dabei sind die Auswirkungen vom letzten Wochenende noch gar nicht verdaut, ist noch unklar, welche Schäden die eisige Kälte mit Minusgraden von -10 bis -25°C in einem Korridor von Litauen, Polen, Ostdeutschland, Tschechien, Ungarn bis nach Griechenland verursacht hat. Die Logistik hat es zumindest getroffen. Während in Ostdeutschland ein Zufrieren des MLK befürchtet wird, besteht an der Donau bereits Eisgang, wodurch Importe stark behindert werden. Zudem werden Transporte durch niedrige Pegelstände am Rhein und an der Donau beeinträchtigt. Die wöchentlichen Exporte von EU-Weizen blieben mit 292.000 t unterdurchschnittlich, jedoch profitierte Deutschland mit einem Anteil von 139.000 t Weizen, wobei Abwicklungen nach Äthiopien und Algerien im Vordergrund stehen. Bis Juli müssen noch rund Mio. t EU-Weizen in den Export, um das Exportziel von 25 Mio. t zu realisieren.
Am Schwarzmeer relativiert sich das Auswinterungsrisiko, sind die Bestände vieler-orts durch eine dicke Schneedecke geschützt und können Frostgrade von -6 bis -8°C in der obersten Bodenschicht beim Weizen noch nicht viel Schaden anrichten, allerdings erwarten die Anbauer dort einen Ausfall von etwa 5 % der bestellten Fläche. Bei den Exporten sind die Ukraine und Russland bei der Zielgeraden ungleich aufgestellt, exportierte die Ukraine in den letzten beiden Wochen 500.000 t Weizen, Russland 770.000 t Weizen, liegt die Ukraine bei Weizenexporten sehr gut im Rennen und hat Russland Aufholbedarf, erschwert nicht der gestiegene Rubel zunehmend Weizenexporte.
Tendenz: Derzeit spricht mehr für steigende Preise, da auch das Exporttempo wieder zulegen soll. Gerade das Winterwetter könnte noch für einige Überraschungen sorgen, wenn es erneut zu Kälteeinbrüchen käme. Die nächste Kältewelle ist für Mitte bis Ende nächster Woche vorhergesagt.