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09.02.2018 | 19:22

Weizenpreis steigt auf 159,75 EUR/t - aber Brüsseler Exportzahlen trüben vorerst das Bild

Stuttgart/Paris/Chicago - Am internationalen Weizenmarkt legten die Kurse in Paris und Chicago zunächst zu, die Turbulenzen an der New Yorker Wallstreet zogen jedoch auch Weizen mit nach unten.
Weizenpreise Paris
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Entwicklung Weizenpreis an der MATIF (c) proplanta

Zum zweiten Mal in dieser Woche brach der Dow-Jones um über 4 % ein, gestiegener Zinsmarkt und Inflationsängste sorgten für Aufregung in New York. Der US-Dollar gab gegenüber dem Eurokurs nach, was der Exportwirtschaft in den USA wieder einen Dämpfer versetzte. Die Exporte von US-Weizen entwickelten sich mit 289.100 t eher moderat, lagen aber höher als in der Vorwoche von 289.100 t.

Der gestrige WASDE-Report fiel neutral aus und brachte wenig Neues. Das USDA hob die Welt-Weizenernte um 1,24 Mio. t auf 758,25 Mio. t an, bei gleichzeitigem Verbrauchsanstieg um 3,1 Mio. t auf 744,79 Mio. t gehen die Welt-Weizenvorräte um 1,92 Mio. t auf 266,1 Mio. t zurück, was leicht unter den Erwartungen lag. Höhere Weizenvorräte in den USA, mit einem Plus von 550.000 t auf 27,47 Mio.t, wegen um 680.000 t niedriger Exporterwartungen, trübten das Bild in den USA, ist US-amerikanischer Weizen wenig wettbewerbsfähig. Gegenüber dem Report im Januar erhöhte das USDA die Weizenernten der Ukraine und Argentiniens jeweils um 500.000 t nach oben, die Exportprognose für die EU-28 sank um 1 Mio. t auf 26,0 Mio. t, die für Russland stieg um 1 Mio. t auf 36,0 Mio. t.

Die Exportchancen für EU-Weizen verbesserten sich durch den gefallenen Eurokurs, schafften zuerst der Algerien-Weizen-Tender über 250.000 t für Frankreich, dann der Saudi-Arabiens über 739.000 t vorerst gute Exportvoraussetzungen und könnte auch die EU-28 womöglich einen Teilzuschlag für den Tender nach Äthiopien erhalten. Aber die Exportzahlen Brüssels waren nicht so rosig, realisierte die EU-28 letzte Woche nur Drittlandexporte von 157.772 t gegenüber 198.277 t in der Vorwoche und seit Kampagnebeginn von nur 13,1 Mio. t gegenüber 15,9 Mio. t im Vorjahr. Aufgrund der Exportsituation zogen die Weizenpreise an den Exporthäfen weiter an.

So notierte in Chicago der Fronttermin für US-Weizen bei 135,67 EUR/t (Mittwoch: 133,40 EUR/t) und in Paris an der MATIF für EU-Weizen Nr. 2 bei 159,75 EUR/t (Mittwoch: 158,50 EUR/t) EUR/t, für Mai 2018 um 1,25 EUR/t höher bei 162,25 EUR/t und für Sep 2018 um 0,50 EUR/t fester bei 167,00 EUR/t. Der Eurokurs lag heute Mittag bei 1,2269 USD/EUR.
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