Der umstrittene Genmais 1507
Der Genmais 1507 ist resistent gegen bestimmte Pflanzenschutzmittel und produziert ein eigenes Insektengift. Als bedeutendster Maisschädling gilt der Maiszünsler. Das notwendige Gen der vom US-Hersteller Dupont Pioneer entwickelten Pflanze stammt von Bakterien.
Umweltschützer kritisieren, dass das in großen Mengen produzierte Gift vor allem Schmetterlinge gefährde. Zudem sei unklar, in welchem Umfang das Gift über den Genmais ins Erdreich gelangen könne. Demnach ist der Mais auch gegen das «hochgradig toxische» Unkrautvernichtungsmittel Glufosinat resistent. Laut
Greenpeace ist dieses Mittel allerdings in Deutschland nicht zugelassen.
Argumente für und gegen Genmais auf den Feldern
Über Chancen und Risiken der
Gentechnik wird seit langem diskutiert. Auch in der Frage, ob Landwirte gentechnisch veränderte Pflanzen anbauen sollten, gibt es grundsätzlichen Streit.
PRO: Befürworter argumentieren, dass gentechnisch veränderte Pflanzen dazu beitragen können, den Hunger auf der Welt zu bekämpfen - etwa durch besondere Widerstandsfähigkeit gegen Klimaveränderungen in ärmeren Ländern. Auch als Energiequelle könnten
Genpflanzen dienen. Ein «ideologisches Nein» sei keine Antwort, sagt Sachsen-Anhalts Agrarminister Hermann Onko Aeikens (CDU). Im Fall der umstrittenen Maissorte 1507 verweist das Bundesforschungsministerium darauf, dass mehrere wissenschaftliche Studien ihn als unbedenklich einstuften.
CONTRA: Umweltschützer fürchten Beeinträchtigungen der
Artenvielfalt durch Genpflanzen wie den Mais 1507. Der produziere Insektengift - und zwar so viel, dass zum Beispiel Schmetterlinge gefährdet würden, heißt es beim Bund für Umwelt und Naturschutz. Bundesagrarminister Hans-Peter Friedrich (CSU) verweist darauf, dass vielen Verbrauchern und Bauern unwohl sei mit veränderten Organismen in der Nahrung. Laut einer
Umfrage für das Ministerium erwarten mehr als 80 Prozent der Deutschen zumindest weitgehend, dass Bauern ohne Gentechnik arbeiten. (dpa)