Otte-Kinast lobt Kommissionsvorschlag zu lockeren Umweltregeln
Niedersachsens
Agrarministerin Barbara Otte-Kinast hat den Vorschlag der
EU-Kommission begrüßt, Umweltregeln in der EU angesichts steigender
Lebensmittelpreise für Landwirte zu lockern. «Jede Tonne Getreide ist wichtig, die erzeugt wird», sagte die CDU-Politikerin am Freitag laut Mitteilung. «Wir können keinem hungernden Menschen in der Welt erklären, dass wir ab 2023 in der EU vier Prozent der
Ackerfläche bewusst nicht bestellen.»
Die EU-Kommission schlägt vor, für ein Jahr Ausnahmen für sogenannte Fruchtfolgeregeln und Stilllegungen von Ackerflächen zu gewähren. So soll die
Lebensmittelproduktion gesteigert werden.
«Es geht darum, kurzfristig eine Notsituation zu lösen, ohne die langfristigen Ziele für das Klima und die
Biodiversität aus den Augen zu verlieren», sagte Otte-Kinast. Sie forderte Bundesagrarminister Cem Özdemir auf, dem Vorschlag der EU-Kommission zu folgen. Özdemir unterstützt Ausnahmen für die
Fruchtfolge, sieht eine Aussetzung der Flächenstilllegung aber kritisch.
Laut
Landwirtschaftsministerium in Hannover könnten bei rund 1,9 Millionen Hektar Ackerfläche in Niedersachsen und einem Verzicht der
Stilllegung rund 70.000 Hektar weiter landwirtschaftlich genutzt werden. Das entspricht demnach einem Getreideertrag bis zu 420.000 Tonnen.