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22.05.2016 | 07:15 | Milchmarktkrise 
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Agrarminister Hauk lädt zum Milchgipfel

Stuttgart - Agrarminister Peter Hauk (CDU) will den Bauern angesichts der niedrigen Milchpreise helfen und kündigt dazu einen «Milchgipfel» an.

Milchmarktkrise 2016
(c) proplanta
Anfang Juni wolle er Vertreter von Bauern und Molkereien zu einem runden Tisch einladen, sagte der CDU-Politiker der Deutschen Presse-Agentur in Stuttgart. «Die Nahtstelle sind die Molkereien. Sie können die Mengen steuern.»

Die Vertragsbeziehungen zwischen ihnen und den Erzeugern müssten sich ändern. Es müsse ausgelotet werden, was möglich sei. Hauk sprach sich für gestaffelte Preise aus, damit die Milcherzeuger eine bessere Planungssicherheit hätten.

Bislang wird der Milchpreis Hauks Worten zufolge von Angebot und Nachfrage geregelt. In einer zweiten Stufe will der neue Landwirtschaftsminister auch den Lebensmitteleinzelhandel mit in die Gespräche einbinden. Er müsse längerfristige Verträge abschließen.

In Deutschland gibt es 77.000 Milchbauern, davon 8.500 im Südwesten. Zugleich kündigte der CDU-Politiker eine langfristig angelegte Verbraucherkampagne für regionale Produkte an. Da solle der erste Schwerpunkt das Thema Milch sein.
dpa/lsw
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kurri Altbauer 85 schrieb am 24.05.2016 11:52 Uhrzustimmen(128) widersprechen(94)
Werter „irritierter Verbraucher“, Ihr Vorwurf die gesamte Agrarwirtschaft würde immer mehr zu einer Planwirtschaft verkommen, ist so stark überzogen! Unsere Politiker sind seit jeher daran interessiert, der Verbraucher soll möglichst wenig Geld für das tägliche Brot ausgeben. 1948 waren es 46% seines Einkommens, heute sind nur noch ca, 10% dafür erforderlich! Nach meiner Meinung haben wir ein ausgeprägtes Lobbysystem. Die Parteien wollen möglichst viel an Wählerstimmen auf sich vereinen! Wir leben wie im alten Rom nach dem Motto: Brot und Spiele, damit konnten sich die „Cäsaren“ damals über Jahrhunderte an der Macht halten. Auch hier im Mittelalter haben die damaligen Herrscher nach demselben Motto regiert! Als der Bauer dann diese Fron nicht mehr ertragen konnten, kam es zu den sog. Bauernkriegen! Man hat die Bauern damals niedergemetzelt! Sie kritisieren mit Recht das Verhalten des DBV. Er ist m.E. eng mit den C-Parteien verfilzt, ebenso mit der „aufnehmenden Hand“. Damit sind unsere Genossenschaften und der Landhandel gemeint. Sie plädieren für eine kartellrechtliche Überprüfung, sie können es ja nicht wissen, als 2009 die Milchbauern in einen Lieferstreik traten, kam sofort diese Behörde und drohte mit massiven Regressforderungen! Hier noch einige Zahlen aus der Zeit von 1950 bis heute. 1950 bekam der Erzeuger 22,55 € per dt. Er stieg dann bis 83/84 auf 23,67 € (von DM umgerechnet).Auf Drängen der WTO wurde der Getreidepreis dann praktisch halbiert, er erreichte mit 9,60 €/dt seinen Tiefstpunkt, er lag damit 56,5 % unter dem von 1950! In der Ernte 2015 wurde ca. 15 €/dt gezahlt. Das Brötchen kletterte seit 1950 um satte1260%! Das wurde von den Verbrauchern anstandslos so akzeptiert! Die Arbeitslöhne für Handwerker (Elektriker) stiegen von 1950 mit 1,15€ auf 43,80€ im letzten Jahr! Das ist eine Steigerung von 3708%! Konnte man 1950 mit dem Erlös von 1dt Weizen, 19,6 Stunden eine Fachkraft beschäftigen, heute reicht es noch für eine knappe ½ Stunde. Die MWST kommt noch obendrauf! 1950 war die damalige Umsatzsteuer von 0,5% schon im Stundenlohn enthalten. Da Sie uns vorwerfen die betriebswirtschaftlichen Grundsätze zu missachten, habe ich diese Zahlen mal zu Ihrer Kenntnis erwähnt. Vielleicht können Sie uns jetzt etwas besser verstehen! Wir fordern kostenorientierte Preise für unsere Produkte, der Arbeitnehmer bekommt ja auch ständig mehr für seine Arbeit! Das ist ihm ja auch gegönnt, aber wir dürfen ja auch entsprechendes für uns fordern! Begriffe wie Subventionen sind für uns ein rotes Tuch, diese Begriffe werden von der Politik und den Medien ganz bewusst gegen die Landwirtschaft verwandt! Abschließend noch eine Anmerkung. Mit jedem Atemzug nehmen Sie auch 21% Sauerstoff zur Erhaltung Ihres Lebens zu sich. 30% davon erzeugen die „grünen Berufe“, 70% wird in den Ozeanen gebildet. Das ist alles umsonst!
Irritierter Verbraucher schrieb am 23.05.2016 22:27 Uhrzustimmen(119) widersprechen(79)
Die ganze Agrarwirtschaft scheint immer mehr zur Planwirtschaft zu verkommen. Letztendlich scheint weder die Politik noch das Verbandswesen tatsächlich Interesse daran zu haben das Problem zu lösen. Wir haben mal wieder darüber geredet...Wie sollen denn marktwirtschaftliche Mechanismen zum Tragen kommen wenn mit Quoten und Subventionen hantiert wird. Ich selbst komme nicht aus der Landwirtschaft aber aus betriebswirtschaftlicher Sicht lässt dieses Handeln jede marktwirtschaftliche Logik vermissen. Vielmehr entsteht der Eindruck, dass ein Gemauschel auf der gesamten Ebene stattfindet. Mir ist die Haltung des Bauernverbandes im gesamten Kontext nicht ganz klar. Und was will denn der Herr Hauk mit Verbraucherkampagnen bewirken. Die Verbraucher sind aufgeklärt genug. Letztendlich sind nicht die Verbraucher verantwortlich für die Situation. Vielmehr sollte die Politik das Problem kartellrechtlich unter die Lupe nehmen und mehr die kleinen Landwirte als die Agrarindustrie unterstützen...
kurri Altbauer 85 schrieb am 22.05.2016 08:45 Uhrzustimmen(109) widersprechen(116)
Kaum ist er im Amt, schon versucht an sich zu profilieren! Schuld am Preisverfall ist allein die Politik. Durch die schon angekündigte Aufhebung der Milchquote, versprachen sich viele davon für sich einen Wachstumsschub. Holland und Irland erhöhten ihre nationale Milcherzeugung! Das hat mit dazu beigetragen, das der Preis total abstürzte. Das Geld das viele Bauern für den Quotenkauf ausgegeben haben, erwiest sich als zum Fenster hinaus geworfen. Daran hat ja auch die zuständige Behörde auch recht gut verdient! Heute soll das Rad wieder rückwärts gedreht werden, darauf laufen doch die Überlegungen hinaus. Beim Einkauf von Lebensmitteln beobachte ich immer wieder welche horrenden Gewinnen der LEH mit der Milch macht! Da kosten die verschiedenen Produkte je nach Fettgehalt u.a. Kriterien immer noch bis 1,15 €. mitten im Winter kostete der Liter Weidemilch auch über 1,10 €, ganz abgesehen das dann überhaupt keine Kühe auf der Weide sind! Von MVP wird die Milch heran gekarrt. Wir hatten zuletzt 20 Kühe, als diese dann ins Lippische kamen, erschien das zuständige EVU um nachzusehen, ob wir auch nicht „schummeln“ würden, die 2000 DM die für die Milchkühlung angefallen waren, fehlten dem EVU! Diese Kosten hatten wir nicht, als noch die Milch jeden Tag zur Molkerei geliefert wurde! Es ist sehr viel Geld der Bauern „verbrannt“ worden, da wurden schon nach 10 Jahren Neubau, im Zuge von Fusionen, Bauten in Höhe von mehreren Millionen, wieder aufgegeben! Minister Schmidt sollte „seinen Hut nehmen“, er hat sehr viel zu dem Dilemma Milchpreis beigetragen und nicht immer die Schuld auf andere abwälzen.
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