Zum wiederholten Mal beraten die Agrarminister der Länder und des Bundes über die Milchmarktkrise. Auf ihrer Konferenz in Rostock geht es vor allem um Wege, die Überproduktion einzudämmen. Ein Vorschlag des Schweriner Ministers Backhaus findet nicht nur Zustimmung. (c) proplanta
Die Ressortchefs von Bund und Ländern treffen sich bis zum Freitag zu Gesprächen an der Ostseeküste. Dabei wird es voraussichtlich vor allem bei der Frage kontrovers zugehen, wie das Überangebot von Milch abgebaut werden kann, um den Milchpreis wieder ins Gleichgewicht zu bringen.
Der Vorsitzende der Agrarministerkonferenz, Mecklenburg-Vorpommerns Ressortchef Till
Backhaus (SPD), sagte im Vorfeld: «Wir brauchen einen kostendeckenden Milchpreis. Dafür muss der Staat lenkend eingreifen.»
Gegen eine staatliche Einmischung sprach sich indes Baden-Württembergs Agrarminister Peter
Hauk (
CDU) aus. Der Markt müsse das Problem selbst lösen, eben indem er die Menge runterfahre und dadurch der Preis steige.
Am Rande der Agrarministerkonferenz sind mehrere Protestaktionen angekündigt. «Uns steht das Wasser bis zum Hals» ist die Botschaft, die Milchbauern an die Ressortchefs aussenden wollen. Die Beschlüsse der Frühjahrs-Agrarministerkonferenz zum Abbau der Überproduktion an Milch blieben nach Einschätzung der Verbände bisher ergebnislos. Einige Landwirte kündigten an, in Latzhose und Gummistiefeln «baden» zu gehen - wie die Landwirtschaft in Deutschland.
Weitere Themen der Konferenz sind unter anderem der Stopp der Lebensmittelverschwendung, die Verbesserung der Kita- und Schulverpflegung, Veränderungen in der Sauenhaltung und die Förderung der
Aquakultur zum Schutz der Meere vor Überfischung.