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13.05.2010 | 09:30 | EU-Agrarpolitik 

Agrarwissenschaftler sperren sich gegen gestalterische EU-Agrarpolitik

Berlin - Aus Sicht des Deutschen Bauernverbandes (DBV) wollen die Professoren des Wissenschaftlichen Beirates eine vollkommene Liberalisierung der Agrarmärkte ohne den kompensatorischen Direktausgleich der 1. Säule der Gemeinsamen Europäischen Agrarpolitik durchsetzen.

Helmut Born
Helmut Born (c) dbv
Dagegen wendet sich der DBV ganz entschieden. DBV-Generalsekretär Dr. Helmut Born: „Wir brauchen einen sinnvollen Ausgleich zwischen einer Marktorientierung einerseits und den gesellschaftlichen Anforderungen andererseits. Wer eine bis ins Letzte durchrationalisierte und entwurzelte Agrarproduktion ohne nachhaltige Verpflichtungen will, muss dem Gutachten der Agrar-Professoren folgen. Wer aber in Europa eine auch dem Schutz der natürlichen Ressourcen verpflichtende und von den Bauern getragene Landwirtschaft will, sollte den Vorschlägen des Bauernverbandes folgen.“

Aus Sicht des DBV würde eine Streichung der Direktzahlungen zu einer existenzbedrohlichen Situation in den landwirtschaftlichen Betrieben führen. Die Landwirte brauchen auch in Zukunft eine förderpolitische Begleitung, wenn es darum geht, eine sichere Versorgung mit Lebensmitteln und Zukunftsinvestitionen in moderne und wettbewerbsfähige Landwirtschaftsbetriebe zu gewährleisten. Auch für die besonderen Leistungen der Landwirte im Umwelt-, Natur- und Tierschutz bleiben Direktzahlungen unabdingbar.

Im Übrigen weist der DBV auf anderslautende Analysen von Wissenschaftlern hin. So hat das Münchener ifo Institut für Wirtschaftsforschung kürzlich festgestellt, dass die Gemeinsame Agrarpolitik der EU einen wichtigen Beitrag für einen fairen Wettbewerb und für Qualitätssicherung in der Landwirtschaft leistet. Wörtlich heißt es: „Die Einkommensbeihilfen sind zu begrüßen, da die Landwirte der EU öffentliche Güter bereitstellen, dazu zählen u.a. Umweltschutz, Wohlergehen der Tiere sowie hochwertige und sichere Nahrungsmittel.“ (DBV)
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