Unabhängig von Wahlterminen solle man bei der Agrarministerkonferenz von Bund und Ländern Ende August zu verbindlichen Vereinbarungen kommen, sagte
Aigner am Dienstag. In einem Konzept, das sie den Ländern zur Diskussion vorlegte, schlägt Aigner unter anderem bundesweit einheitliche Zuschläge für die ersten Hektar eines Hofes vor. Dafür sollen Zahlungen für Großbetriebe, die es vor allem in Ostdeutschland gibt, nicht gekürzt werden. Die EU hatte sich vergangene Woche im Grundsatz auf die Reform geeinigt.
In Deutschland sollen nach Aigners Vorstellung für die ersten 15 Hektar zusätzlich 50 Euro je Hektar gezahlt werden und für die nächsten 15 Hektar zusätzlich 30 Euro je Hektar. Bei der nationalen Ausgestaltung eines stärkeren Umweltschutzes sollen unter anderem Anreize für die Ausweitung von Hecken und Knicks gegeben werden. Für
Junglandwirte soll es eine zusätzliche Förderung geben, die etwa 50 Euro je Hektar betragen könne. Besondere Förderungen sollten auch für umweltsensible und schwierige Anbauflächen vorgesehen werden.
Die Grundsatzeinigung der EU muss das Europäische Parlament noch abschließend billigen. Ein Herzstück der Reform ist mehr Umweltschutz in der Landwirtschaft. So sollen ab 2015 fünf Prozent der Agrarfläche stärker der Natur überlassen werden, zum Beispiel als Brachen oder Grünstreifen. Wiesen und Weiden sollen bewahrt werden, bei den Pflanzen auf dem Acker sollen die Bauern für Abwechslung sorgen. 30 Prozent der Zahlungen, die die Bauern als Direktzahlungen erhalten, bekommen sie künftig nur, wenn sie umweltfreundlicher wirtschaften. (dpa)