Um die zahlreichen Vorgaben einhalten zu können, müssten diese rechtzeitig bekannt sein, erklärte der
Bauernverband Sachsen-Anhalt am Mittwoch. Aktuell seien noch viele wichtige Punkte ungeklärt.
«Insbesondere benötigen wir noch in diesem Monat feste Zusagen, ob die Fruchtwechselpflicht verschoben wird und welche Vorgaben hinsichtlich der Brachflächen gelten werden», sagte Verbandspräsident Olaf Feuerborn. «Wenn diese und viele weitere Punkte erst im Herbst festgelegt werden, haben wir kaum eine Möglichkeit für die praktische Umsetzung.»
Der Bauernbund Sachsen-Anhalt forderte angesichts des Zeitdrucks ein Aussetzen der geplanten
Agrarreform um ein Jahr. Inzwischen sei mit der Ernte begonnen worden, Entscheidungen für die neue Saison wie
Anbauplanung sowie die Planung von Produktionsmitteln seien weit überfällig, hieß es. Das Produktionspotenzial nicht auszuschöpfen und «ideologischen Nutzungsverzicht» zu praktizieren, sei auch vor dem Hintergrund aktueller Krisen bedenklich, so der Präsident des Bauernbundes, Martin Dippe.
Hintergrund ist ein Treffen der Amtschefs der Agrarministerien von Bund und Ländern am Mittwoch und Donnerstag. Wegen der noch nicht abgeschlossenen Gespräche des Bundeslandwirtschaftsministeriums mit der
EU-Kommission zum GAP-Strategieplan wurde ein ursprünglich geplantes Treffen der Minister verschoben. Die sogenannte
Agrarministerkonferenz werde voraussichtlich Ende Juli durchgeführt, hieß es seitens des Landwirtschaftsministeriums in Magdeburg.