«Wir wollen den Wolf nicht ausrotten, aber wer eine tiergerechte Landwirtschaft will, kann die Raubtiere nicht einfach so weitermachen lassen», sagte der Vorsitzende des Bauernverbandes Uecker-Randow, Emanuel Reim, am Montag der Deutschen Presse-Agentur.
Rings um Storkow (Vorpommern-Greifswald) haben Wölfe von einer Weide mit Mutterkühen 2020 den Angaben zufolge fünf
Kälber gerissen. Im Jahr 2019 verlor der
Betrieb auf diese Weise demnach zehn Kälber. «Die Wölfe haben sich anscheinend darauf spezialisiert», sagte Reim.
Ein Antrag des Betriebes wird beim Landkreis und im Schweriner Umwelt- und
Agrarministerium geprüft, wie Sprecher beider Behörden erklärten. Am 15. Juni befasst sich der Kreistag in Pasewalk mit dem «Entnahmeantrag». Die CDU-Fraktion begründet dies unter anderem mit Sachverständigenmeinungen.
Experten hätten nahegelegt, dass sich Wölfe auf Kälberrisse spezialisiert hätten und ihre Jagderfahrungen an den Nachwuchs weitergäben, hieß es. Eine Vergrämung - also ein dauerhaftes Verscheuchen - sei nicht mehr möglich.
Es wäre das erste Mal, dass ein solcher Antrag im Nordosten genehmigt würde. Laut Ministerium haben Wolfsattacken 2020 stark zugenommen. Demnach wurden bis Ende Mai 36 Wolfsangriffe registriert, bei denen rund 190 Schafe, Rinder, Damhirsche und andere Nutztiere getötet und schwer verletzt wurden.
Im gesamten «Rekordjahr» 2019 waren es 43 Attacken mit 205 getöteten und verletzten Nutztieren. Schwerpunkte seien 2020 der Süden Vorpommerns und Südwestmecklenburg.
Wolfsichtungen