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18.10.2010 | 15:41 | Streuobsttage Herrenberg 

Baden-Württemberg: Vielzahl von Maßnahmen zur Erhaltung der Streuobstbestände gestartet

Herrenberg - „Die Streuobstwiesen in Baden-Württemberg sind ein Markenzeichen des Landes.

Apfelbaum
(c) proplanta
Zum Erhalt dieser einmaligen Kulturlandschaft haben sich sieben Landkreise zu der Kooperation `Streuobstland! - das schwäbische Obstparadies zwischen Alb, Neckar und Rems´ zusammengeschlossen. Die touristische Vermarktung der schönen und wertvollen Streuobstwiesenlandschaften ist ein wichtiger und richtiger Schritt, um dem Streuobstbau eine Zukunft zu geben“, sagte der Minister im baden-württembergischen Ministerium für Ländlichen Raum, Ernährung und Verbraucherschutz, Rudolf Köberle MdL, am Samstag (16. Oktober 2010) anlässlich der „Streuobsttage Herrenberg“ (Landkreis Böblingen). Mit den „Streuobsttagen Herrenberg“ würden der Schönbuchhang und weiterer Teile des Landkreises feierlich in das „ Streuobstland “ aufgenommen. 
 
Baden-Württemberg sei das streuobstreichste Bundesland in Deutschland. Mit rund 9,3 Millionen Streuobstbäumen stehe ungefähr jeder zweite Streuobstbaum Deutschlands im Südwesten. Die von Streuobst geprägten Landstriche seien Lebensräume mit einer außerordentlich hohen Artenvielfalt und einem hohen Erholungswert. Allerdings würden die Bestände und damit auch die Vielfalt der Streuobstwiesen immer weiter zurückgehen. Eine aktuelle Streuobsterhebung belege, dass von 116.000 Hektar Streuobstwiesen über 70 Prozent einen schlechten Pflegezustand aufweisen. „Wichtig ist es deshalb, die unterstützenden Maßnahmen noch stärker auf die Pflege der Baumbestände auszurichten. Es müssen Impulse geschaffen werden, damit überalterte und ungepflegte Streuobstbestände wieder gepflegt und revitalisiert werden“, betonte Minister Köberle. 
 
Um die Situation besser einschätzen und geeignete Maßnahmen entwickeln zu können, habe das Ministerium für Ländlichen Raum, Ernährung und Verbraucherschutz eine „Streuobst-Wertanalyse“ in Auftrag gegeben. Ein interdisziplinäres Expertenteam habe eine Bestandsaufnahme der bestehenden Fördermaßnahmen erstellt und neue Maßnahmen zum Erhalt des Streuobstes auf Landes- und kommunaler Ebene entwickelt. Diese würden nun in Etappen umgesetzt. 
 
„Das Land Baden-Württemberg ist sich seiner besonderen Verantwortung für die Streuobstwiesen bewusst. In unterschiedlichen Förderprogrammen stellt das Land jährlich rund 10 Millionen Euro für den Streuobstbau zur Verfügung“, erklärte Köberle. Mit der im September 2010 gestarteten `Sympathiekampagne Streuobst´ soll die Öffentlichkeit für das Thema Streuobst sensibilisiert werden. Ein Element der Kampagne sei ein Fotowettbewerb zur Findung eines Sympathieträgers oder eines Sympathiemotivs für den Streuobstbau und ein neu geschaffener Innovationspreis Streuobst, der im Jahr 2011 erstmalig ausgelobt werden solle. Auch der Jugendwettbewerb 'Mein Freund der Baum - Ich tu was' sei im Herbst 2010 erneut ausgeschrieben worden. Er unterstütze insbesondere die jüngeren Generation bei ihren Aktivitäten für das Streuobst. 
 
„Wir stehen heute vor großen Herausforderungen, wenn wir die Streuobstkulisse erhalten wollen. Dies kann uns nur gemeinsam gelingen. Die Zukunft unserer Streuobstwiesen hängt sowohl von der ökonomischen als auch von der gesellschaftlichen Wertschätzung ab“, betonte der Minister. 
 
Nähere Informationen zur Sympathiekampagne finden Sie unter www.streuobstwiesen-bw.de . Dort finden Sie auch die Ergebnisse der „Streuobst-Wertanalyse“ und weitere Informationen zum Thema Streuobst. (PD)
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