Es brauche mehr Flexibilität in den Lieferbeziehungen, sagte Aeikens der «Magdeburger Volksstimme» (Samstag).
«Wenn eine Molkerei nicht mehr in der Lage ist, einen adäquaten Preis für die gelieferte Milchmenge zu erzielen, muss mit den Lieferanten darüber geredet werden, wie die
Milchproduktion reduziert werden kann.» Rechtlich sei das möglich.
Auch ein Umschwenken auf Biomilch sei ein denkbarer Weg, sagte der frühere Agrarminister von Sachsen-Anhalt dem Blatt. Hier gebe es noch Potenzial, weil Biomilch für den heimischen Markt teilweise noch importiert werden müsse. Zudem könnten im Biosegment höhere Preise erzielt werden.
Trotz zuletzt gestiegener Preise ist die seit 2014 anhaltende Milchkrise aus Sicht von Aeikens nicht vorbei. Er sei optimistisch, dass sich die Lage stabilisiere und die
Erzeugerpreise bis zum Jahresende wieder über 30 Cent steigen könnten.
Laut Bundesverband Deutscher
Milchviehhalter sind mindestens 40 Cent nötig, um Kredite zurückzuzahlen. Der Milchpreisverfall hatte zahlreiche Milchbauern in ganz Deutschland zur Aufgabe gezwungen.