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12.09.2008 | 06:14 | Vergleichszahlen  

DBV: benachteiligte Gebiete nach bewährtem Maßstab klassifizieren

Berlin - Der Deutsche Bauernverband (DBV) setzt sich für eine Fortführung der bestehen­den Abgrenzung benachteiligter Gebiete nach dem bewährten System ein.

DBV: benachteiligte Gebiete nach bewährtem Maßstab klassifizieren
Diese Abgren­zung nach den landwirtschaftlichen Vergleichszahlen beruht auf eine seit Jahrzehnten von den Landwirten und der Fachwelt akzeptierten Klassifikation. Mit großer Sorge verfolgt der DBV deshalb die Diskussion auf europäischer Ebene, die benachteiligten Gebiete nicht mehr nach der natürlichen Ertragsfähigkeit, sondern nach neuen Maßstäben zu definieren. „Die Diskus­sion über die Neuabgrenzung der benachteiligten Gebiete läuft erneut - wie bereits 2005 - in eine falsche Richtung“, schrieb DBV-Präsident Gerd Sonnleitner an alle deutschen Abge­ordneten im Ausschuss für Landwirtschaft und ländliche Entwicklung des Europäischen Parlaments.  

Die EU-Kommission hat vorgeschlagen, die Gebietsabgrenzung nach „produktionsbezoge­nen Kriterien“ durchzuführen. Als Kriterien werden regionaler Getreideertrag, Viehbe­stands­dichte oder Deckungsbeiträge genannt. Der DBV-Präsident hält diese Kriterien für benach­teiligte Gebiete „für völlig ungeeignet“ und warb bei den Europa-Abgeordneten dafür, der EU-Kommission frühzeitig klar zu machen, dass eine solche neue Gebietsab­grenzung in die Sack­gasse führe. Die vorgeschlagenen Kriterien würden auch bewirken, dass die benach­teiligten Gebiete ständig verändert werden müssten, was nicht gewollt sein könne. Nach überschlä­gigen Schätzungen drohe die Mehrheit der benachteiligten Gebiete in Deutschland dadurch verloren zu gehen, befürchtet Sonnleitner. Somit würden Kriterien wie Getreide­erträge oder Standard-deckungsbeiträge als Abgrenzung benach­teiligter Gebiete außer zusätzlicher Bürokratie keinen Vorteil bringen. (DBV)
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