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10.09.2008 | 10:17 | Fischerei 

EU-Kommission empfiehlt Einhaltung des Bestandserholungsplanes für Dorsch in der Ostsee

Hamburg - Anlässlich der Empfehlung der EU-Kommission zu den Fangquoten für Ostseedorsch appelliert die europäische Umweltstiftung Baltic Sea 2020 an die EU-Agrarminister, den erst 2007 verabschiedeten mehrjährigen Bestandserholungsplan umzusetzen.

Heringe
(c) proplanta
Dieser sieht eine Senkung der fischereilichen Sterblichkeit um 10 Prozent pro Jahr und moderate Anpassungen der erlaubten Fangmenge vor. Nur die Umsetzung des Planes garantiert eine dringend notwendige Bestandserholung.  

In ihrem Vorschlag empfiehlt die Kommission, die Quote für den westlichen Bestand um 15 Prozent von 19.221 Tonnen auf 16.337 Tonnen im Jahr 2009 zu senken. Für den östlichen Bestand wird hingegen eine Steigerung der Fangmenge um 15 Prozent von 38.765 Tonnen auf 44.580 Tonnen empfohlen. Die Kommission stützt sich in ihrem Vorschlag auf Gutachten des Internationalen Rates für Meeresforschung (ICES) und von Interessengruppen, insbesondere des Regionalbeirats für die Ostsee.  

„Wir begrüßen es ausdrücklich, dass die Kommission sich der Meinung sowohl der Wissenschaft, als auch des Fischereisektors anschließt“, erklärt Katarina Veem, Programmdirektorin von Baltic Sea 2020. „Wir erwarten nun auch vom Agrarministerrat, dass er den Mehrjahresplan bezüglich des östlichen Bestandes umsetzt, den die Minister selbst Ende 2007 verabschiedet haben.“  

Wissenschaftliche Modellsimulationen zeigen eindeutig, dass der Mehrjahresplan zu einer deutlichen Bestandserholung und höheren Fangmengen für die Fischer führt. „In nicht einmal fünf Jahren könnten sich die Fänge verdoppeln, langfristig sogar verdreifachen“, erläutert Veem weiter. „Größere Dorschbestände würden den gesamten Fischereisektor nachhaltig stärken und auch das Ökosystem der Ostsee deutlich verbessern.“  

Anlässlich der Festlegung der Fangquoten veranstaltet Baltic Sea 2020 am 29. September 2008 um 18:00 Uhr in den Nordischen Botschaften in Berlin die Diskussionsveranstaltung „Lebensraum Ostsee: Chancen einer nachhaltigen Fischereipolitik“. Zu den Referenten gehören der ehemalige kanadische Fischereiminister, Brian Tobin, Stiftungsgründer Björn Carlson, Prof. Dr. Christian Möllmann (Universität Hamburg) und Stefanie Schmidt, Mitarbeiterin der Generaldirektion Maritime Angelegenheiten und Fischerei der EU-Kommission. (PD)

Weitere Informationen: http://www.balticsea2020.com 
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