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27.04.2015 | 06:45 | Bürokratiemonster 

Einigung im Mindestlohn-Streit?

Berlin - Der Mindestlohn von 8,50 Euro und die Pflichten zur Dokumentation der Arbeitszeit sollen nach dem Willen der SPD nicht angetastet werden.

Nachbesserung bei Mindestlohngesetz
Zuletzt fand die große Koalition wieder etwas zueinander - doch gelingt beim Koalitionsgipfel auch eine dauerhafte Beilegung des Mindestlohn-Streits? Vor allem die CSU legt die Latte hoch. (c) proplanta
«Wir werden am Gesetz überhaupt nichts ändern», sagte SPD-Chef Sigmar Gabriel am Sonntagabend in der ARD. Zuvor hatte CSU-Chef Horst Seehofer in der «Bild am Sonntag» substanzielle Änderungen angemahnt und «Regelungswut und das Dokumentationswirrwarr beim Mindestlohn» kritisiert. Am späten Sonntagabend war der Streit auch Thema eines Koalitionsgipfels im Kanzleramt. Die Union hätte gerne eine Reduzierung der Pflichten zur Erfassung von Arbeitszeiten.

In den nächsten Wochen will die große Koalition vor allem die Neuordnung der Bund-Länder-Finanzbeziehungen auf den Weg bringen. Dazu gehört auch die Zukunft des Solidaritätszuschlags («Soli»), den die Union bis spätestens 2029 schrittweise abschaffen will. An den Verhandlungen nahmen neben den Partei- und Fraktionschefs von Union und SPD auch Innenminister Thomas de Maizière (CDU), Finanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) und der SPD-Länder-Koordinator für Finanzthemen, Hamburgs Regierungschef Olaf Scholz, teil. Später kam auch noch Außenminister Frank-Walter Steinmeier (SPD) dazu. Die zum Thema Mindestlohn geladene Arbeitsministerin Andrea Nahles (SPD) traf gegen 21.30 Uhr ein.

Bei Kanzlerin Angela Merkel (CDU) ging es auch um die hohen Flüchtlingszahlen. Schwarz-Rot sieht die Kosten für die Unterbringung und die bundesweit gerechte Verteilung von Flüchtlingen als eine der größten Herausforderungen.

Ebenso müssen wichtige Entscheidungen zum Stromnetzausbau getroffen werden, genauso zur von Gabriel geplanten Klimaabgabe, wenn alte Kohlekraftwerke ein bestimmtes CO2-Limit überschreiten. Damit soll das von Merkel gewollte Ziel von 40 Prozent weniger Kohlendioxid-Emissionen bis 2020 im Vergleich zu 1990 noch geschafft werden.

Für Unmut sorgten im Vorfeld Sticheleien von CSU-Chef Horst Seehofer. «Wenn die SPD jetzt mit allen Tricks unsere Projekte bekämpft, ist das eine schwere Belastung für die Koalition», sagte er der «Bild am Sonntag». Seehofer kritisierte vor allem den Umgang von Familienministerin Manuela Schwesig (SPD) mit dem Betreuungsgeld, das vom Bundesverfassungsgericht überprüft wird. Er warf ihr vor, für das  Betreuungsgeld eingeplante Mittel jetzt schon anders zu verteilen. «Das ist keine vertrauensbildende Maßnahme für eine Koalition, die noch zweieinhalb Jahre miteinander arbeiten muss», so der CSU-Chef.

Überschattet wurde das Treffen von Vorwürfen wegen eines möglichen Skandals bei der Zusammenarbeit des Bundesnachrichtendienstes mit dem US-Geheimdienst NSA. «Offensichtlich ist es so, dass der BND da sein Eigenleben führt und das muss man beenden», sagte Gabriel.

BND und NSA hatten nach den Terroranschlägen vom 11. September 2001 vereinbart, dass die NSA nach bestimmten Suchmerkmalen (Selektoren) Zugriff auf Daten bekommt - aber nur zur Terrorbekämpfung und unter Einhaltung deutscher Interessen. Die «Bild am Sonntag» berichtet, dass der BND das Kanzleramt, das für die Kontrolle des BND zuständig ist, in einem streng vertraulichen Bericht schon 2008 über mögliche Grenzüberschreitungen informiert habe. So habe die NSA versucht, Wissen über die Rüstungskonzerne EADS und Eurocopter abzuschöpfen. (dpa)
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