In ihrem neuen Video-Podcast sagte sie am Samstag, die Sicherung der Energieversorgung gehöre zu den zentralen politischen Aufgaben. Um für mehr erneuerbare Energien zu sorgen, die Versorgung aber trotzdem bezahlbar zu halten, sei es notwendig, andere Energieträger für eine bestimmte Zeit als Brückentechnologien einzusetzen. «Dazu gehören Kohlekraftwerke genauso wie Kernkraftwerke», betonte die Kanzlerin.
Ende September werde die Bundesregierung «auf der Grundlage nachvollziehbarer und rationaler Argumente über die Energieversorgung der nächsten Jahrzehnte und damit auch über Chancen für den Wohlstand unseres Landes entscheiden», fügte sie hinzu. Sie bekräftigte das Ziel, den CO2-Ausstoß bis 2020 um 40 Prozent zu reduzieren und bis dahin 20 Prozent der Energie aus erneuerbaren Quellen zu gewinnen.
Weiter verwies die Kanzlerin auf die Exportchancen deutscher Energietechnologie. Deutschland habe dort in vielen Bereichen bereits eine führende Rolle. «Investitionen in eine zukunftsfähige Energieversorgung, insbesondere in die erneuerbaren Energien und die Verbesserung der Energieeffizienz, sichern auch wirtschaftlichen Erfolg für die nächsten Jahrzehnte", sagte Merkel. (dpa)
Hintergurndinformationen
Die erneuerbaren Energien sind in Deutschland weiter auf dem Vormarsch. Der Öko-Anteil am gesamten Verbrauch an Wärme, Strom und Kraftstoffen übertraf im vergangenen Jahr erstmals die 10-Prozent-Marke, wie aus der am Samstag vorgelegten Broschüre «Erneuerbare Energien in Zahlen» des Bundesumweltministeriums hervorgeht. Der Anteil stieg auf 10,4 Prozent nach 9,3 Prozent ein Jahr zuvor.
Für die Stromerzeugung aus Wind, Biomasse, Wasser, Sonne und Erdwärme ergebe sich - gestützt unter anderem auf die Jahresbilanz zum Erneuerbare-Energien-Gesetz für 2009 - ein Anteil von 16,3 Prozent am deutschen Stromverbrauch. Das sei ein deutlicher Sprung im Vergleich zu 2008 - damals lag der Anteil noch bei 15,2 Prozent.
Trotz der Krise stiegen im vergangenen Jahr die Investitionen in Anlagen zur Nutzung erneuerbarer Energien in Deutschland auf ein Rekordhoch von mehr als 20 Milliarden Euro. Die gesamte Wertschöpfung (Investitionen und Betrieb) betrug den Angaben zufolge 37,5 Milliarden Euro und lag damit um fast ein Viertel über dem Wert von
2008 (30,6 Milliarden Euro).