Eine Mehrheit der Abgeordneten stimmte am Mittwoch in Brüssel dafür, mehr Stoffe zu verbieten, als von den EU-Regierungen derzeit vorgesehen. So sollten neben krebserregenden und erbgutschädigenden Substanzen auch Stoffe mit Auswirkungen auf das Immun- und Nervensystem verboten werden, wenn sie besonders riskant sind, entschied der federführende Ausschuss.
Das Parlamentsplenum muss dem Votum des Umweltausschusses zustimmen. Dann müssen sich die Abgeordneten mit den zuständigen Ministern der 27 EU-Länder einigen. Eine Reihe von Europaabgeordneten sowie mehrere Industrieverbände warnten davor, den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln zu sehr einzuschränken. «Mit der geforderten Verminderung des Einsatzes von Pflanzenschutzmitteln von 50 Prozent in der EU kann man nicht davon ausgehen, dass zur Vermeidung von Schädlings- und Krankheitsbefall genügend Mittel zur Verfügung stehen», sagte der Christdemokrat Horst Schnellhardt.
Dagegen betonte die CSU-Europaabgeordnete Anja Weisgerber: «Landwirten und Winzern werden auch künftig ausreichend Mittel zur Verfügung stehen, um nachhaltig arbeiten zu können.» Nötig sei «ein hohes, europaweit einheitliches Schutzniveau» für die Verbraucher. «Gleichzeitig müssen wir erreichen, dass Mittel, die in Deutschland verboten sind, nicht in Österreich erlaubt sein können - und umgekehrt», forderte sie. Es gebe noch Nachbesserungsbedarf. (dpa)
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