In einem diese Woche vorgestellten Papier spricht sich die agrarpolitische Sprecherin der FDP-Bundestagsfraktion, Dr. Christel Happach-Kasan, dafür aus, das 20-Prozent-Ziel für den Ökolandbau aus der nationalen Nachhaltigkeitsstrategie zu streichen. Der ökologische Landbau sei nicht per se an jedem Standort nachhaltig, lautet die Begründung.
Die Beurteilung der
Nachhaltigkeit der Landwirtschaft müsse sich an den Umweltbelastungen pro Produktionseinheit orientieren, nicht an der bewirtschafteten Fläche. Gleichzeitig versichern die Liberalen, sie stünden zum Ökolandbauprogramm, das man weiterentwickeln wolle.
Zudem gehe es um eine Stärkung der Forschung, um unter anderem die ökologische Effizienz des Ökolandbaus zu steigern. Einen neuen Anlauf wollen die Liberalen für die Nutzung der Grünen
Gentechnik unternehmen. Der Anbau von in der EU zugelassenen Sorten müsse auch in Deutschland möglich sein. Das
Gentechnikgesetz will man vereinfachen, um die Züchtung gentechnisch veränderter Pflanzen wieder zu ermöglichen.
Eine konsequente Prozesskennzeichnung soll es für alle Lebensmittel und Konsumgüter geben, an deren Produktion gentechnisch veränderte Organismen (GVO) beteiligt sind.
Mit scharfer Kritik reagierten die Grünen auf das FDP-Papier. Die Bundestagsabgeordnete Cornelia Behm nannte die „Leitthesen liberaler Agrarpolitik“ eine „Kriegserklärung an Umwelt, biologische Vielfalt und Verbraucher“. (AgE)