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31.03.2009 | 10:47 | Fusionskontrollverordnung 

Fusionskontrolle: Kommission genehmigt Übernahme von Azucarera durch Associated British Foods

Brüssel - Die Europäische Kommission hat die geplante Übernahme des spanischen Zuckerherstellers Azucarera Ebro S.L. durch den britischen Lebensmittelkonzern Associated British Food Plc (ABF) nach der EU-Fusionskontrollverordnung geprüft und genehmigt.

Fusionskontrolle
ABF ist bereits über seine Tochtergesellschaft British Sugar in der Zuckerindustrie vertreten. Nach Prüfung des Vorhabens kam die Kommission zu dem Schluss, dass die Übernahme den wirksamen Wettbewerb im Europäischen Wirtschaftsraum (EWR) bzw. in einem wesentlichen Teil desselben nicht erheblich behindern wird.

ABF verfügt über vier Hauptgeschäftsbereiche: Lebensmittel, Zutaten (Hefe und andere Backzutaten), Einzelhandel und Zucker. Das Zuckergeschäft von ABF wird von dessen Tochtergesellschaft British Sugar abgewickelt, die Zucker aus britischen und polnischen Zuckerrüben gewinnt. Für das Hefegeschäft von ABF ist das Tochterunternehmen AB Mauri zuständig, das eine Reihe von Hefefabriken in aller Welt betreibt, unter anderem in Spanien und Portugal.

Das Übernahmeziel Azucarera, das dem spanischen Unternehmen Ebro Puleva S.A. gehört, erzeugt Zucker und Nebenprodukte (unter anderem auch Melasse) aus spanischen Zuckerrüben und vertreibt diese Erzeugnisse in Spanien und Portugal.

Die Übernahme bewirkt eine geringfügige Überschneidung zwischen den Geschäftstätigkeiten von Azucarera und ABF: Beide Unternehmen verkaufen Zucker, jedoch größtenteils in unterschiedlichen Ländern. Die Untersuchung der Kommission ergab, dass infolge des Zusammenschlusses nicht mit einer erheblichen Veränderung der Marktstruktur zu rechnen ist und das neu formierte Unternehmen auch nach der Übernahme mehrere Wettbewerber haben wird.

Außerdem führt die Übernahme zu zwei vertikalen Verknüpfungen. Erstens ist der ABF-Konzern über seine Tochtergesellschaft Illovo auch auf dem vorgelagerten Markt für Rohrrohzucker tätig, aus dem Rohrzucker gewonnen wird. Den Rohrrohzucker bezieht Illovo aus verschiedenen afrikanischen Ländern. Die Kommission stellte jedoch fest, dass das Unternehmen nach der Übernahme nicht in der Lage sein wird, seine Wettbewerber von der Versorgung mit Rohrrohzucker abzuschneiden, da es genügend andere Bezugsquellen gibt.

Die zweite vertikale Verknüpfung ergibt sich daraus, dass ABF auch auf dem nachgelagerten Markt für Hefe tätig ist, für deren Herstellung Melasse, ein Nebenerzeugnis der Zuckerproduktion, benötigt wird. Azucarera ist ein bedeutender Melassehersteller Spaniens. Die Kommission gelangte jedoch zu der Ansicht, dass die nachgelagerten Wettbewerber von ABF ihre Melasse auch von anderen Anbietern beziehen können, so dass der Konzern nach dem Zusammenschluss nicht in der Lage sein wird, die Konkurrenz vom Melassemarkt auszuschließen. (PD)
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