Derzeit sei nicht einmal klar, ob die CSU noch zur Energiewende stehe, sagte Fraktionschef Ludwig Hartmann am Montag. Bayern verliere den Anschluss an die Energiewende. «Das wichtigste Dialogforum wäre das zwischen
Seehofer und Aigner, damit die beiden sich endlich mal einig werden» spottete Hartmann.
Die Kritik bezieht sich unter anderem darauf, dass
Aigner ihre geplante Überarbeitung des bayerischen Energiekonzepts innerhalb eines Jahres schon dreimal verschoben hatte. Eigentlich sollte der Plan im April veröffentlicht werden, dann vor den Sommerferien, dann im September. Nach derzeitigem Stand soll das Konzept nun nach Beendigung des Energiedialogs im kommenden Jahr vorgelegt werden.
Zunächst steht in dieser Woche eine Regierungserklärung Aigners im Landtag auf der Tagesordnung. Mit Hilfe des Dialogs will Aigner unter anderem klären lassen, ob die bisher geplanten zwei 500-Kilovolt-Gleichstromtrassen von Norddeutschland nach Bayern wirklich notwendig sind. Hartmann dagegen vermutet, dass Bayern künftig möglicherweise sogar mehr Strom aus Norddeutschland importieren muss als nach den ursprünglichen Plänen der CSU. Als Grund nannte der Grünen-Politiker die Einschränkungen beim Bau von Windrädern, die die CSU angekündigt hat. «Wenn in Bayern weniger Windkraft produziert wird, steigt wahrscheinlich der Bedarf an Leitungen.» (dpa/lby)