Bei der Untersuchung von 40 europäischen Weinen habe das Pestizid-Aktions-Netzwerk (PAN) 24 verschiedene Schädlingsbekämpfungsmittel gefunden, teilte die Abgeordnete Hiltrud Breyer am Mittwoch in Brüssel mit. «Durchschnittlich befindet sich in jeder Flasche des getesteten konventionell produzierten Weins ein Giftcocktail von vier Pestiziden», erklärte die Grünen-Politikerin.
Die Europa-Abgeordnete Christa Klaß (
CDU) betonte hingegen, alle von PAN getesteten deutschen Weine hätten die aktuellen gesetzlichen Bestimmungen eingehalten. Das deutsche Weingesetz lege Obergrenzen für Rückstände einzelner Pflanzenschutzmittel fest. «Momentan gibt es hier wenig Probleme», erklärte die CDU-Politikerin. «Belastete Weine werden sofort aus dem Verkehr gezogen.»
Nach den Worten von Breyer sind «alle konventionell erzeugten Weine mit Pestiziden belastet». Von den 24 nachgewiesenen Schädlingsbekämpfungsmitteln habe die Europäische Union fünf als krebserregend und schädlich für
Erbgut, Fortpflanzung sowie Hormonsystem eingestuft. Die PAN-Studie mache deutlich, dass Europa mehr tun müsse, um die Menschen vor gefährlichen Pestiziden zu schützen.
Klaß erklärte, alle in der PAN-Studie genannten Stoffe seien «legal und zugelassen». Sie kämen aber auf den Prüfstand: «Zur Zeit findet auf europäischer Ebene eine Überprüfung der gesetzlichen Bestimmungen und der Zulassung von Pflanzenschutzmitteln statt.» Verboten werden müssten solche Stoffe, die «nachgewiesenermaßen unsere Gesundheit schädigen», meinte Klaß, die im Europa-Parlament die Federführung bei der Gesetzgebung zu Pflanzenschutzmitteln hat. (dpa)