Vorsprung durch Wissen
schließen x
Suchbegriff
Rubrik
 Suchen
Das Informationszentrum für die Landwirtschaft
29.07.2013 | 06:59 | EU-Agrarpolitik 

KLU fordert mehr Grün in die Gemeinsame Agrarpolitik

Dessau - Die Kommission Landwirtschaft am Umweltbundesamt (KLU) sieht im Kompromiss zum Greening der EU-Agrarpolitik einen seit langem fälligen Paradigmenwechsel, der aber nur als ein erster Schritt gewertet werden kann.

Positionspapier Kommission Landwirtschaft am Umweltbundesamt
(c) KLU
In einer vergangene Woche veröffentlichten Stellungnahme fordert die KLU, der unter anderem der Naturschutzpolitische Direktor von Euro Natur, Lutz Ribbe und Prof. Alois Heißenhuber von der TU München-Weihenstephan angehören, eine konsequente Weiterentwicklung.

Verbesserungen und Verschärfungen der Standards seien in den nächsten Jahren zwingend erforderlich. Beispielsweise entfalte eine Anbauobergrenze von 75 % der Ackerfläche so gut wie keine ökologisch steuernde Wirkung. Die 5 % ökologischen Vorrangflächen seien für einen wirksamen Artenschutz zu wenig, zumal landwirtschaftliche Betriebe bis 15 ha Ackerfläche überhaupt keine Vorrangflächen bereitstellen müssten.

Die KLU drängt darauf, die geplante Halbzeitbewertung 2017 für eineAnhebung auf 7 % zu nutzen. Ferner pocht sie auf Klarheit, ob der Einsatz von Pestiziden und Mineraldüngern in allen Fällen ausgeschlossen ist.
Die derzeitige Fassung des Artikels 32 der Direktzahlungen-Verpflichtungsverordnung ist nachAuffassung der KLU bisher zu vage. Einen Einsatz synthetischer Dünge- und Pflanzenschutzmittel dürfe es auf ökologischen Vorrangflächen keinesfalls geben.

Inhalte verwässert



Die Reform folge zwar grundsätzlich der von EU-Agrarkommissar Dr. Dacian Ciolos vorgegebenen Linie, aber viele Ausnahmeregelungen verwässerten die ursprüngliche Absicht.

Beispielsweise würden die enormen Unterschiede zwischen den EU-Mitgliedstaaten bei der Höhe der Direktzahlungen - Stichwort externe Konvergenz - nur ein Stück weit abgebaut. Auch innerhalb der Mitgliedstaaten sollen Ungleichgewichte über die sogenannte interne Konvergenz abgeschwächt, aber nicht aufgehoben werden.

Positiv wertet die KLU dieMöglichkeit, die ersten Hektare eines Betriebes stärker zu fördern als den Rest der Fläche. Das begünstige kleinere Höfe. Gerade vor dem Hintergrund der seit 2005 in Teilbereichen deutlich gestiegenen Erzeugerpreise seien öffentliche Transfers an die Landwirtschaft in Form einer pauschalen Flächenprämie nicht mehr zu rechtfertigen. Das Ziel müsse darin bestehen, mit öffentlichen Geldern nur noch nicht marktgängige Gemeinwohlleistungen zu honorieren. (AgE)


Stellungnahme (PDF)

Kommentieren
weitere Artikel

Status:
Name / Pseudonym:
Kommentar:
Bitte Sicherheitsabfrage lösen:


  Weitere Artikel zum Thema

 GAP-Zustimmung: Ändert ein Rechtsgutachten alles?

 Entlastungen für Bauern in EU-Gipfelerklärung

 Polizei stellt sich auf erneute Blockade durch polnische Landwirte ein

 Kretschmann sieht Ursache für Bauernproteste in Brüssel

 GLÖZ 8: Özdemir schnürt Paket

  Kommentierte Artikel

 Jäger sehen dringenden Handlungsbedarf bei Umgang mit Wölfen

 Söder setzt sich gegen Verbrenner-Aus ab 2035 ein

 2023 war Jahr der Wetterextreme in Europa

 Wind- und Freiflächen-Solaranlagen: Niedersachsen führt Abgabe ein

 Keine Reduzierung beim Fleischkonsum durch Aufklärung

 Größter Solarpark von Rheinland-Pfalz eröffnet

 Gipfelerklärung der EU setzt auf Lockerungen für Landwirte

 Grundwasser in Bayern wird weniger

 Lindnerbräu - Hoch die Krüge!

 Mutmaßlicher Wolfsangriff - mehrere Schafe in Aurich getötet