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15.01.2011 | 08:56 | Dioxin-Skandal 

Landesbauernverband Baden-Württemberg: Futtermittel müssen sicher sein

Stuttgart - Rukwied zu Dioxin-Verdachtsfällen: Konsequenzen aus kriminellen Machenschaften ziehen und Landwirte nicht auf ihrem Schaden sitzen lassen

Futtermittel
„Es ist notwendig, bundes- und europaweit gegen kriminelle Machenschaften vorzugehen, um gesundheitliche und finanzielle Schäden für Verbraucher und Landwirte auszuschließen.“ Das erklärt Präsident Joachim Rukwied vom Landesbauernverband in Baden-Württemberg (LBV) am 14. Januar 2011 zu den Dioxin-Verdachtsfällen und -funden in Deutschland.

„Durch die Verunsicherung der Verbraucher und weg brechende Exportmärkte sind die landwirtschaftlichen Unternehmen die Hauptleidtragenden krimineller Machenschaften in der Futtermittelbranche geworden. Sie dürfen nicht auf ihrem Schaden sitzen bleiben“, fordert der Landesbauernpräsident. Viele Verbraucher hielten sich im Kauf von Eiern und Fleisch merklich zurück. Zahlreiche Mäster können bundesweit ihre schlachtreifen Tiere nur schleppend absetzen. Dies hat bereits zu einem historischen Preisverfall bei Schlachtschweinen geführt.

„Wir wissen von unseren Direktvermarktern, aus Betrieben mit Hofläden und von Wochenmärkten, dass das Interesse an regionalen Produkten gestiegen ist. Nutzen Sie die Einkaufsmöglichkeiten direkt auf den Bauernhöfen. Kaufen Sie im Lebensmittelhandel regionale Erzeugnisse und fragen Sie nach, woher Eier, Fleisch und andere Produkte stammen“, appelliert Rukwied an die Mitbürger.

Gerade die Landwirte in Baden-Württemberg setzen häufig selbst angebaute Futtermittel in der Ration ein. „Unsere Tierhalter kennen ihre Verantwortung für sichere Lebensmittel. Sie müssen sich aber darauf verlassen können, dass zugekaufte Futtermittel unter Einhaltung aller gesetzlichen Vorschriften produziert werden“, betont Rukwied. Er zeigt sich erfreut darüber, dass sich die vier Verdachtsfälle im Land, darunter ein landwirtschaftlicher Betrieb, allesamt nicht bestätigt haben.


Konsequenzen ziehen, um guten Sicherheitsstatus im Land zu festigen

Rukwied fordert jedoch aus den jüngsten Vorfällen Konsequenzen zu ziehen, um den notwendigen Sicherheitsstatus im Land zu gewährleisten.

Der Staat habe gegenüber den Landwirten und Verbrauchern die Verpflichtung, die Gesetzeslage so weiterzuentwickeln, dass aufgedeckte Schwachstellen vollständig beseitigt werden.

Der Gesetzgeber müsse solche Wirtschaftsdelikte lückenlos aufklären. Zudem erscheine es notwendig, das Strafmaß deutlich zu erhöhen.

Der Bauernverband spricht sich für eine klare Trennung technischer Produktionsprozesse von Lebens- und Futtermitteln aus.

Rukwied begrüßt die Unbedenklichkeitserklärungen von Futtermittelherstellern und -händlern in Baden-Württemberg. Die Landwirte müssen beim Einkauf von Zukauffuttermitteln grundsätzlich davon ausgehen können, dass deren Qualität einwandfrei ist.

Zudem sei es geboten, die Verbraucher über die Risiken von Rückständen in Lebensmitteln, im jüngsten Falle speziell der verschiedenen Dioxin-Verbindungen, sachlich und verständlich aufzuklären.

Die gestern vom Bundeslandwirtschaftsministerium vorgestellten Maßnahmen zur Verbesserung des Verbraucherschutzes in der Futtermittelkette gehen in die richtige Richtung, meint der Landesbauernverband. (lbv)
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