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07.07.2010 | 13:27 | Klontiere 

LandFrauen sind gegen das Klonen von Nutztieren

Berlin - „Die Lebensmittelproduktion aus geklonten Tieren und deren Nachkommen ist nicht im Sinne der Verbraucher und auch nicht im Sinne der Tiere selbst“, ist sich Brigitte Scherb, Präsidentin des Deutschen LandFrauenverbandes e.V. (dlv), sicher.

Klontiere
Sie fordert die Europaparlamentarier anlässlich der heutigen Abstimmung des EU-Parlaments zur zweiten Lesung der neuen Verordnung über neuartige Lebensmittel auf, bei ihrer ablehnenden Haltung zu bleiben. Das Parlament war sich nach der ersten Lesung einig, die aus Klontieren und deren Nachkommen gewonnenen Nahrungsmittel vom Anwendungsbereich dieser geplanten Verordnung auszuschließen. Und hierbei soll es nach Ansicht der LandFrauen auch bleiben!

Für den dlv besteht keine Notwendigkeit, Lebensmittel aus geklonten Tieren und deren Nachkommen auf den Markt zu bringen. Hierfür gibt es zahlreiche Gründe. So sei die Versorgungslage mit Fleisch und Milch in der EU ausreichend und der Markt müsse nicht künstlich mit Klonfleisch und Milch von Klonkühen aufgebläht werden, äußert sich Brigitte Scherb kritisch. Zudem sei fraglich, ob diese Produkte hier in Deutschland und Europa überhaupt ihren Absatz fänden, da die Mehrzahl der Verbraucher dem Klonen von Tieren zur Nahrungsmittelherstellung auch aus ethisch-moralischen Gründen skeptisch gegenüberstehe.

„Auch unter Kosten-Nutzen-Gesichtspunkten ist die Technik des Klonens derzeit nicht zu rechtfertigen“, ergänzt Brigitte Scherb. Klonen sei viel zu teuer und ineffizient, um es als sinnvolle Technik in der Nahrungsmittelproduktion einzusetzen. „Kritisch sehe ich auch bei einem stärkeren Einsatz dieser Technik den Verlust der genetischen Vielfalt. Wir LandFrauen haben uns schon immer für ein breites und vielfältiges Lebensmittelangebot stark gemacht. Und dies ist hierdurch gefährdet“, gibt sie zu bedenken.

Nicht zu vernachlässigen ist darüber hinaus der Tierschutzaspekt. Die Technik des Klonens ist mit sehr großem Leiden für die Tiere verbunden. Dieses reicht von einer hohen Anzahl an Fehlgeburten, Missbildungen über Organfehlentwicklungen, Immunschwächen bis zu einer erhöhten Ableberate kurz nach der Geburt bei lebend geborenen Klontieren. Diese Fakten seien für den dlv nicht mit tierschutzgerechter Lebensmittelproduktion in Einklang zu bringen, so die dlv-Präsidentin. (dlv)
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