„Die bestehenden Interpretationsspielräume und unklaren Definitionen der europäischen Patentgesetze müssen schnellstmöglich im Interesse von Züchtern, Landwirten und Verbrauchern beseitigt werden“, fordert Thomas Dosch, Präsident von Bioland. Ansonsten droht immer mehr Saatgut, Pflanzen, Nutztiere und ihre Gene in den exklusiven Zugriff weniger Monopolisten wie
Monsanto zu geraten. Züchter und Landwirte gelangen so in eine extreme Abhängigkeit weniger Konzerne. „Die Patente sind eine Lizenz zum Gelddrucken zulasten von Landwirtschaft und Verbrauchern, das zeigen uns Beispiele aus den USA. Diese Entwicklung müssen wir in Europa stoppen“, fordert Dosch.
Die Bundesregierung muss sich deshalb auf europäischer Ebene für eine Revision der EU-Biopatentrichtlinie einsetzen und eine Anpassung des europäischen Patentabkommens fordern. Dafür muss sich die Bundesregierung auf europäischer Ebene um Mehrheiten bemühen.
Weltweit werden in diesem Bereich immer mehr Patente angemeldet, die sich inzwischen sogar auf die konventionelle Zucht von Pflanzen und Tieren erstrecken. Diese werden von der Industrie als 'Erfindung' beansprucht. Inzwischen beherrschen zehn große Konzerne zwei Drittel des globalen Saatgutmarktes, und die größten von ihnen, Monsanto,
Syngenta, DuPont und Bayer, dominieren auch den Düngemittel- und Pestizidmarkt.
Bioland ruft gemeinsam mit anderen Verbänden zu einer Demonstration am 20. Juli vor dem Europäischen Patentamt in München auf. (bioland)