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06.07.2017 | 00:05 | Energiewende 
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Lindner will Windkraftausbau in Deutschland bremsen

Berlin - FDP-Chef Christian Lindner will den Windkraft-Ausbau in ganz Deutschland auf ein aus seiner Sicht vernünftiges Maß begrenzen.

Ausbau der Windenergie
(c) proplanta
«Es macht keinen Sinn, einen Energieträger mit hohem Tempo und Subventionen auszubauen, wenn der produzierte Strom nicht genutzt werden kann», sagte er der Deutschen Presse-Agentur in Berlin. Deutschland brauche «eine marktwirtschaftliche Wende in der Energiepolitik», die das ökonomisch und physikalisch Machbare berücksichtige. 

In Schleswig-Holstein seien viele Windkraftwerke die meiste Zeit nicht am Netz, weil es keine Leitungen zum Stromtransport und keine Speicher gebe. «Gezahlt wird die Rendite für die Betreiber von der Rentnerin und vom Bafög-Empfänger über die Stromrechnung aber trotzdem», kritisierte Lindner. CDU und FDP in Nordrhein-Westfalen haben vereinbart, die Stromerzeugung aus Windkraft einzuschränken.

Der Chef der seit 2013 nicht mehr im Bundestag vertretenen FDP sagte: «Ich bin ein überzeugter Anhänger von moderner Energietechnologie und auch von regenerativen Energien.» Aber: «Damit die Akzeptanz der Energiewende erhalten bleibt, müssen wir grüne Lebenslügen auflösen.»

Ökologisch verantwortungsbewusst sei nicht nur Klimaschutz. «Flora und Fauna zu schützen vor dem Eingriff des Menschen, das ist genauso eine Frage ökologischer Verantwortung.» 

Den Grünen hielt Lindner vor, einseitig die Interessen der Windkraftlobby zu vertreten, auch massiv zu Lasten natürlicher Lebensgrundlagen. Tierschützer liefen Sturm gegen den Ausbau der Windkraft auch in geschützten Waldgebieten. Das zeige, «dass die Grünen sich aus ideologischen Gründen selbst in ein Dilemma gebracht haben, aus dem sie sich nicht befreien können», sagte Lindner.
dpa
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Kommentare 
Sigurd schrieb am 10.07.2017 19:46 Uhrzustimmen(32) widersprechen(29)
Jahrelange Lobbyarbeit der WK-Industrie hat eine Heile-Welt-Hoffnung realistisch erscheinen lassen. Jedoch fehlen nach wie vor effiziente Speichertechnologien. Und auch "Power-to-Gas" kann physikalisch bedingt nicht wirtschaftlich liefern. Es wäre schön aus der Atom- und CO2-Wirtschaft aussteigen zu können. Doch brauchen wir sie weiterhin, weil PV und WK nicht zuverlässig liefern können. SCHADE!
cource schrieb am 07.07.2017 08:49 Uhrzustimmen(45) widersprechen(27)
natürlich haben sich die grünen vom kapital korumpieren lassen aber die FDP ist keinen deut besser im gegenteil die FDP ist das bollwerk des kapitals und wird den abgezockten bürgern wenn es sein muss, wieder in den rücken fallen
albert schrieb am 06.07.2017 16:55 Uhrzustimmen(33) widersprechen(50)
Herr Lindner hat so was von recht! Das EEG hat den Strompreis bisher verdoppelt und das ist noch nicht das Ende. Wir zahlen mit dem Strom die Verzinsung für die Versicherungen, Rentenfonds, Bausparkassen u.a.Geldsammelstellen, die in diesen horrent subventionierten Zappelstrom investieren um ihre Verträge zu bedienen. Die Grünstromparteien fordern dann die Hartz-IV-Empfänger u.Rentner auf, mehr Geld für ihren Lebensunterhalt zu erstreiten, dabei sind es vorrangig die Stromkosten, die hier zu Buche schlagen. Die Raffzähne von Investoren reiben sich die Hände. Dass dies unsere "Studierten im Lande" noch nicht begriffen haben! Alles, was der Staat nicht bezahlen will oder kann, packt er in das EEG., z.B. den Ausbau der E-Mobilität. Wenn ich den Lichtschalter bediene, zahle ich für E-Autos und -räder die Ladestationen usw., das kann es nicht sein. Ich zahle gerne für das, was ich kaufe, aber nicht für das, was die Gesellschaft sich an Luxusartikel anschafft!
kurri Altbauer 86 schrieb am 06.07.2017 12:12 Uhrzustimmen(68) widersprechen(20)
Herr Lindner will, in Sachen Windkraft, nachdem er sich in NRW durchsetzen konnte, jetzt diese auf die gesamte BRD ausweiten! Er beruft sich dabei auf den Stillstand bei zu viel Strom im Netz. Ich frage mich, wem will er damit einen Gefallen tun? Für mich ist das ganze Manöver nur an den Haaren herbei gezogen. Er beklagt, das von der Rentnerin bis zum Bafög-Empfänger, alle über die Stromrechnung zur Kasse gebeten werden. Er „fischt“ damit diese Peronen damit sie der FDP ihre Stimme geben. Warum wird, bei zu viel Strom im Netz, damit nicht Wasserstoff erzeugt? Das Ganze riecht für mich nach Lobbyismus, Korruption und Misswirtschaft . Herr Lindner und die FDP, werden ganz schnell wieder aus den Parlamenten fliegen, machen Sie nur weiter so! Da nützen auch seine Bekenntnisse zu der regenerativen Energien nichts. Infam empfinde ich seinen Angriff auf die „Grünen“, deren Meinung er als Lebenslüge bezeichnet. Ich bin kein Wähler der „Grünen“, diese machen uns Bauern das Leben recht schwer.
agricola pro agricolas schrieb am 06.07.2017 11:47 Uhrzustimmen(72) widersprechen(25)
Es darf/muss die Frage erlaubt sein, mit welchem wachen Geist ein eloquenter, intellektuell befähigter Mann, wie man es Herrn Lindner durchaus bescheinigen darf, bei derartigen Positionierungen ausgestattet ist!?

Nun, als kluges tapferes FDP-Schneiderlein fängt er in kurzer Sicht der Dinge gleich 2 Fliegen mit einer Klappe:
Hoch lebe die Dinosaurier-Antriebstechnik mittels fossiler Energieträger; einer Demokratisierung des Strommarktes erteilt er damit glasklar allerdings rigoros eine Absage.

„Bitte“, werter Herr Lindner, „verfangen Sie sich nicht in energiepolitischen Fallstricken, dass mit einem Mal gerade die FDP ihr ganzes freiheitlich demokratisches Herzblut insbesondere für unsere Rentner und BAföG-Empfänger entdeckt hat und deshalb den Ausbau der Windkraftenergie ausbremsen möchte.“ Eine Energiewende kann nur über die Demokratisierung unseres Strommarktes gelingen und dabei ist die Windenergie ein unverzichtbar maßgebliches Puzzleteil in diesem zügig erstrebenswerten Energie-Zukunftsmodell. Wo man Herrn Lindner nicht widersprechen darf, ist eine damit parallel unverzichtbar einhergehende schleunigste Nutzung moderner Speichertechnologien. Dahingehend hat man sich fatalerweise ausgerechnet im Land der großen Dichter und DENKER bislang (bewusst?) einem gemütlichen Erholungsschläfchen der Gerechten in himmlischer Ruhe hingegeben. „IN WESSEN INTERESSE ABER?“, hochverehrter Herr Lindner.

„Blenden Sie bitte nicht aus, dass die Zukunft dem elektrischen Antrieb auf unseren Straßen gehören wird. Ihre weitaus aufgeschlossenere Hightech-Rentnergeneration strampelt bereits in Vielzahl mit dem eigenen Pedelec ganz im Sinne von „FIT FOR FUN“ durch unsere Flora und Fauna!“ - Ausgerechnet die FDP erhebt sich nun gegen das Zukunftsmodell unserer vielschichtigen Individualmobilität!?

Wie viel alternative Energie wird benötigt, um auf unsere endlichen fossilen Energieträger Erdöl, Kohle, Gas, ressourcenschonend verzichten zu wollen, damit unabhängig davon eine durchgängige Versorgung gewährleistet werden kann!? Wie viele Mio. Tonnen an Steinkohleäquivalenten bräuchten wir sodann nicht mehr zu importieren? Infolgedessen könnte man sofort auch den in Rede stehenden Leerlauf der Windräder erheblich dezimieren.

Würde Herr Lindner sehenden Auges und mit offenen Ohren durch die von der Windkraft bereits erschlossenen Wälder spazieren, so befände er sich inmitten der Invasionen von naturverbundenen Freizeitlern und begegnete auch nicht wenigen Elektro-Tretomobilen. Alle zusammen dürften sie sich am lustigen Gesang der vielen Vöglein in den Zweigen erfreuen. Die neu entstandenen Saumstrukturen werden in diesem Zusammenhang geflissentlich gerne unter den Teppich gekehrt, weil sie sich doch recht ungeeignet geschmeidig in das argumentative Korsett der Windkraft-Widersacher einpassen ließen.

Nach Ansicht der FDP stellt ein Dieselfahrverbot eine schleichende Enteignung der Besitzer dar!? - „Mit WAS“, mit dieser berechtigten Frage werden sich selbige Parteigenossen konfrontieren lassen müssen, „wollen Sie künftig unser aller Individualmobilität gewährleisten und sicherstellen!?“ - Und das im Land der Autofahrer?

1835 fuhr die erste Ludwigseisenbahn von Nürnberg nach Fürth und verursachte Horrorszenarien rund um das Auslaufmodell der damaligen Pferdefuhrwerke. Welche gigantischen Mengen werden noch heute über den Güterbahnverkehr der Deutschen Bahn abgewickelt, im Gegenzug dazu noch mittels Pferdefuhrwerk transportiert (kleines Scherzchen zum Schluss...? ;-) ) - Die damaligen Vordenker à la Lindner, haben selbige nun recht behalten oder hat diese vielleicht doch weit eher der Zahn der Zeit sehr zügig ereilt!?

Herr Lindner, Sie müssen gedanklich nacharbeiten!
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