Nach einer dreijährigen Studie im Raum Landshut wurde nun ein
Maßnahmenpaket für die Landwirte entwickelt.
Bei einer angepassten Düngepraxis könne das
Grundwasser auch in einem intensiv landwirtschaftlich genutzten Gebiet in einen guten Zustand gebracht werden, teilte das Landesamt für Umwelt in Augsburg mit. Außer der Umweltbehörde waren auch die
Landesanstalt für Landwirtschaft und die Technische Universität München an dem Forschungsprojekt beteiligt.
Seit Jahren wird die hohe
Nitratbelastung in Deutschland kritisiert, die
EU-Kommission hat die Bundesrepublik Ende 2016 deswegen auch vor dem Europäischen Gerichtshof verklagt. Die Nitratbelastungen werden auf einen übermäßigen Stickstoffeinsatz durch Dünger oder
Gülle aus der Viehhaltung zurückgeführt.
Für Menschen ist
Nitrat zwar nicht direkt gesundheitsgefährdend, es kann aber zu Nitrit umgewandelt werden, das den Sauerstofftransport im Blut blockiert. Außerdem besteht der Verdacht, dass Nitrit indirekt krebserregend ist.
An der Studie der Landesbehörden und der Uni nahmen 70
Agrarbetriebe teil. Als Ergebnis empfehlen die Wissenschaftler Nährstoffanalysen der eingesetzten Dünger, moderne Düngesysteme und den
Anbau von stickstoffzehrenden Zwischenfrüchten.
Auch ein verbessertes Güllemanagement könne das Nitrat im Grundwasser deutlich reduzieren. Bauernhöfe mit viel
Vieh und relativ wenig Ackerflächen müssten Gülle an andere
Betriebe abgeben, betonten die Forscher. «Diese Maßnahme erfolgt bereits, muss jedoch noch deutlich intensiviert werden.»
Daneben setzen die Experten auf die Aufklärung der Landwirte. «Als besonders effektive Maßnahme» habe sich die Wasserschutzberatung der Betriebe erwiesen, hieß es.