Für den landwirtschaftlichen Berufsstand sei es existenziell, dass im Agrarhandel vergleichbare Mindestanforderungen im Umwelt-, Klima- und Tierschutz Gültigkeit hätten.
Das sei in der EU und den Mercosur-Ländern aber „bei weitem nicht gegeben“, heißt es in einem Brief an von der Leyen, den Vertreter des Sächsischen Landesbauernverbandes (SLB), des Verbandes der Familienbetriebe Land und Forst Sachsen und Thüringen sowie von Land schafft Verbindung (LsV) Sachsen am vergangenen Donnerstag (31.8.) bei einer Protestaktion in Beiersdorf unterzeichnet haben.
Wie SLB-Präsident Torsten Krawczyk erläuterte, fordern die Bauernvereinigungen ein EU-weites Überwachungs- und Kontrollsystem für Agrarimporte, das wirksam die EU-Umwelt- und Verbraucherstandards sicherstellt. Gebraucht werde zudem eine umfassende Folgenabschätzung für das Freihandelsabkommen unter Berücksichtigung aktueller europäischer Klimaschutzziele wie Green Deal oder Farm-to-Fork.
Der LsV-Vorstandsvorsitzende Mike Krause sieht die Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Landwirtschaft bereits durch immer höhere Standards und zunehmende Regulierungen auf das Äußerste belastet. Bei einer Marktöffnung für Mercosur-Länder gemäß dem aktuell vorliegenden Freihandelsabkommen drohe der heimischen Erzeugung eine Verdrängung durch Agrarimporte. Um dem entgegenzuwirken, müsse für alle Lebensmittel eine verpflichtende Herkunftskennzeichnung eingeführt werden.
Der Vorstandsvorsitzende der Familienbetriebe Land und Forst Sachsen und Thüringen, Hartwig Kübler, warnte, dass weitere Flächenstilllegungen in Deutschland den Lebensmittelimport aus Drittstaaten erhöhten. Daher sollte die Bundesregierung Flächenstilllegungen in Deutschland umgehend abschaffen.
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