Die Kanzlerin rücke damit von dem Ziel ab, die
Erderwärmung durch einen Weltklimavertrag auf zwei Grad Celsius zu begrenzen. Wie das Magazin weiter berichtet, will Merkel vor allem eine neuerliche Schlappe für Deutschland und Europa bei UN-Klimaverhandlungen vermeiden.
Bei der von Deutschland initiierten internationalen Klimakonferenz auf dem Petersberg bei Bonn, die am Sonntag kommender Woche beginnt, soll es deshalb vor allem um Klimaschutzmaßnahmen gehen, die auch ohne einen verbindlichen Vertrag messbare Ergebnisse bringen können. Ein Regierungssprecher in Berlin sagte am Samstag: «Die Bundeskanzlerin hält am Zwei-Grad-Ziel fest und wird sich weiter dafür einsetzen, dass es international verbindlich mit den sich daraus ergebenden konkreten Reduktionszielen festgeschrieben wird.«
Auch Bundesumweltminister Norbert Röttgen (
CDU) sagte dem «Spiegel», es gehe «nicht darum, das Zwei-Grad-Ziel aufzugeben, sondern neue Wege zu finden, es zu erreichen». Röttgen spricht von einem neuen Ansatz: «Wir wollen auf dem Petersberg eine neue Ebene schaffen, um nicht nur auf CO2-Ziele von oben herab zuzuarbeiten, sondern von unten her Projekte zu starten, die messbare Erfolge bringen.» Dazu gehörten Waldschutz und noch mehr konkrete Kooperationen beim Transfer umweltfreundlicher Technologien. (dpa)