Vorsprung durch Wissen
Das Informationszentrum für die Landwirtschaft
29.05.2009 | 05:21 | Milchmarkt  

Merkel trifft Bäuerinnen im Kanzleramt

Berlin - Ein seltenes Treffen:

Angela Merkel
(c) proplanta
Kanzlerin Angela Merkel (CDU) hat für diesen Freitag mehrere Bäuerinnen ins Kanzleramt eingeladen. Mehr als ein Dutzend Frauen wollen mit Merkel angesichts drastisch sinkender Milchpreise und der Wirtschaftskrise über ihre Lage sprechen. Landwirtschaftsministerin Ilse Aigner (CSU) zeigte sich am Donnerstag zuversichtlich, die Bauern mit Zinshilfen zu unterstützen. «Das ist jetzt im Verfahren», sagte sie der Deutschen Presse-Agentur dpa in Berlin. Die Kanzlerin hatte ihre Unterstützung zugesichert, ein Treffen mit hungerstreikenden Milchviehhaltern Mitte Mai aber abgelehnt. Die Bauern planen an diesem Freitag neue Proteste.

Die Vorsitzende des Bundestags-Agrarausschusses, Ulrike Höfken (Grüne), forderte eine Mengenbegrenzung und eine Abschaffung der Exportsubventionen. Statt den Milchhahn zuzudrehen, würden Milliarden für Exporthilfen «verplempert», sagte sie im Bundestag. Das Vorziehen der EU-Beihilfen sei «Milchschaumschlägerei», die vereinbarte Entlastung bei der Agrardieselsteuer «ein Tropfen auf den heißen Stein». FDP-Agrarpolitiker Hans-Michael Goldmann befürwortete die Zahlung von Überbrückungshilfen und ein Vorziehen der EU-Beihilfen.

Der Linke-Politiker Hüseyin Aydin warnte, durch die EU-Subventionen würden in den Entwicklungsländern Existenzen vernichtet. Der Deutsche Bauernverband kündigte eine Traktoren-Sternfahrt im Frankfurter Bankenviertel für diesen Freitag an. Er fordert ein eigenes Konjunkturpaket. «Die Wirtschaftskrise hat mit größter Heftigkeit die Bauernfamilien erreicht, ganz besonders die Bauernhöfe mit Milchviehhaltung.» Tausende Bauern hatten am Montag in Berlin für mehr Hilfe demonstriert. Der Haushaltsausschuss des Bundestages machte am Mittwoch den Weg dafür frei, dass die direkten EU-Beihilfen mit Hilfe des Bundes über Kredite statt im Dezember schon im Sommer gezahlt werden können. Dabei geht es um 25 Millionen Euro. (dpa)
Kommentieren
weitere Artikel

Status:
Name / Pseudonym:
Kommentar:
Bitte Sicherheitsabfrage lösen:


  Weitere Artikel zum Thema

 Rohmilchpreise in Deutschland zu niedrig

 Ausgeglichene Verhältnisse am Milchmarkt

 Milchlieferbeziehungen: BMEL hält an Artikel 148 fest

 Blockbutter wird teurer

 Magermilchpulver tendiert schwächer

  Kommentierte Artikel

 Deutsche Verbraucher offen für abgelaufene Lebensmittel

 Brandenburger Dackel wohl von Wolf angegriffen

 Tag des Wolfes - Bauern machen Druck für vereinfachten Abschuss

 Erleichterungen bei GAP-Anträgen und Hanfanbau

 In der Corona-Pandemie wurden zu oft Antibiotika verschrieben

 Jäger sehen dringenden Handlungsbedarf bei Umgang mit Wölfen

 Söder setzt sich gegen Verbrenner-Aus ab 2035 ein

 2023 war Jahr der Wetterextreme in Europa

 Wind- und Freiflächen-Solaranlagen: Niedersachsen führt Abgabe ein

 Keine Reduzierung beim Fleischkonsum durch Aufklärung