„Ziel einer Landnutzungspolitik in Zeiten des Klimawandels muss es sein, das Wasser in unserer Landschaft zu halten“, sagte NABU-Präsident Olaf Tschimpke. Jahrzehntelang hat die Landwirtschaft in Zusammenarbeit mit den Wasser- und Bodenverbänden durch die Anlage von Drainagegräben, Dämmen sowie die intensive Nutzung von Niedermooren dafür gesorgt, dass das Niederschlagswasser möglichst schnell abgeleitet wird. Wie die letzten Wochen gezeigt hätten, verschärfe diese Politik des Wasserentzugs die Probleme, die durch Sommertrockenheit in Zukunft häufiger auftreten könnten. Die gravierenden Trockenschäden von Ackerkulturen wie Mais gerade auf leichten Sandböden zeigten, wie erforderlich ein Umdenken in der Landwirtschaft sei.
Nach Auffassung des
NABU muss die Agrar- und Wasserpolitik ein völlig neues Wassermanagement in der Kulturlandschaft verfolgen. So sei die Schaffung von Förderprogrammen in der Agrarstrukturpolitik erforderlich, mit denen Entwässerungsmaßnahmen rückgängig gemacht und ganze Landschaften wieder vernässt werden könnten. Dem Schutz und der Wiederherstellung von funktionierenden Mooren und naturverträglich bewirtschaftetem Feuchtgrünland komme hier eine besondere Bedeutung zu. „Die Leistungen dieser Ökosysteme für den
Artenschutz, den
Klimaschutz und den Landschaftswasserhaushalt werden immer noch unterschätzt - auf lange Sicht mit erheblichen Folgen für Mensch und Natur“, so NABU-Moorschutzexperte Felix Grützmacher.
Der NABU will im Rahmen des vom Bundesamt für Naturschutz finanzierten Projekts „Moorschutz konkret“ für einen erfolgreicheren Moorschutz werben und Möglichkeiten aufzeigen, wie auf regionaler Ebene die Zusammenarbeit der Akteure aus Landwirtschaft und Naturschutz zum Schutz der Feuchtgebiete verbessert werden kann. (nabu)