Das Kabinett beschloss am Mittwoch ein 250-seitiges Aktionsprogramm. Darin werden 63 Ziele gesetzt, die Deutschland bis zum Jahr 2030 erreichen soll. Dazu gehören nicht nur umweltpolitische Vorhaben wie eine Verringerung von Treibhausgasen in der Luft und Nitrat im Grundwasser - es geht auch um viele andere Themenkomplexe wie Armutsbekämpfung, Bildung und Gesundheit. So zählt etwa auch die Bekämpfung der Fettleibigkeit zu den 63 nationalen Zielen.
In Deutschland gibt es bereits seit dem Jahr 2002 eine nationale Nachhaltigkeitsstrategie. Die jetzt beschlossene Neufassung basiert auf den Zielen der «Agenda 2030», die beim Nachhaltigkeitsgipfel der Vereinten Nationen im Jahr 2015 verabschiedet worden war.
Im neuen deutschen Aktionsprogramm werden nicht nur Ziele definiert, sondern auch Strategien beschrieben, wie diese Ziele erreicht werden sollen. Auch der aktuelle Status der Bundesrepublik wird bewertet: So gilt das Ziel, den Anteil erneuerbarer Energien zu erhöhen, schon jetzt als erfüllt. Bei der angepeilten Senkung des Nitrat-Gehalts im Grundwasser wird hingegen deutlicher Nachholbedarf eingeräumt.
Der Bund für Umwelt und Naturschatz (
BUND) bewertete die Ziele der Bundesregierung jedoch als nicht ehrgeizig genug. So gebe es etwa keinen Fahrplan für einen sozialverträglichen Ausstieg aus der klimaschädlichen Kohle, kritisierte BUND-Chef Hubert Weiger.