Vorsprung durch Wissen
schließen x
Suchbegriff
Rubrik
 Suchen
Das Informationszentrum für die Landwirtschaft
01.10.2023 | 05:38 | Grundwasserschutz 

Nitratbelastung: EU-Kommission treibt Vertragsverletzungsverfahren gegen Belgien voran

Brüssel - In der belgischen Region Flandern wird offenbar nach wie vor nichts gegen die Belastung des Wassers mit Nitrat getan. Die Europäische Kommission hat daher das entsprechende Vertragsverletzungsverfahren nun auf die nächste Stufe gehoben.

Nitratbelastung
Bild vergrößern
(c) proplanta
Im Rahmen einer mit Gründen versehenen Stellungnahme wird das Land aufgefordert, die Vorgaben der EU-Nitratrichtlinie vollständig einzuhalten und dringend Maßnahmen gegen die Belastung zu ergreifen. Nach Angaben der Kommission hat sich die Qualität von Grundwasser und Oberflächengewässern in Flandern seit 2020 erheblich verschlechtert.

Demnach weisen fast alle Gewässer einen eutrophierten Zustand auf. Die seit 2015 durchgeführten Nitrat-Aktionsprogramme hätten ihre Ziele „eindeutig nicht erreicht“, stellt die Brüsseler Behörde fest. Wie sie betont, müssen die Mitgliedstaaten gemäß der Nitratrichtlinie ihre Anstrengungen ausweiten, wenn die bestehenden Maßnahmen keine Wirkung zeigen. Bislang sei Flandern jedoch untätig geblieben, und der Verschmutzungsgrad sei nach wie vor „übermäßig hoch“.

Der Kommission zufolge bestreiten die belgischen Behörden weder die Notwendigkeit noch die Dringlichkeit des Problems. Trotzdem seien Maßnahmen frühestens 2024 und damit vier Jahre nach dem Scheitern der Aktionsprogramme zu erwarten. Belgien muss nun innerhalb von zwei Monaten reagieren; andernfalls wird die Kommission das Verfahren sehr wahrscheinlich weiter eskalieren und vor den Europäischen Gerichtshof (EuGH) bringen. Die Luxemburger Richter befassen sich seit kurzem bereits mit dem Vertragsverletzungsverfahren zur Nitratbelastung der wallonischen Gewässer, das schon 2014 eingeleitet worden war.
AgE
Kommentieren
weitere Artikel

Status:
Name / Pseudonym:
Kommentar:
Bitte Sicherheitsabfrage lösen:


  Weitere Artikel zum Thema

 Grundwasser in Bayern wird weniger

 Gemeindetag lehnt Pläne für Wassercent in Bayern ab

 Heute ist Tag des Wassers

 Noch mehr Trinkwasser aus dem Rhein - Studie zeigt drei Möglichkeiten

 Wetterextreme: Wie werden wir zukünftig mit Wasser umgehen?

  Kommentierte Artikel

 Söder setzt sich gegen Verbrenner-Aus ab 2035 ein

 2023 war Jahr der Wetterextreme in Europa

 Wind- und Freiflächen-Solaranlagen: Niedersachsen führt Abgabe ein

 Keine Reduzierung beim Fleischkonsum durch Aufklärung

 Größter Solarpark von Rheinland-Pfalz eröffnet

 Gipfelerklärung der EU setzt auf Lockerungen für Landwirte

 Grundwasser in Bayern wird weniger

 Lindnerbräu - Hoch die Krüge!

 Mutmaßlicher Wolfsangriff - mehrere Schafe in Aurich getötet

 Weniger Schadholz - Holzeinschlag deutlich gesunken