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18.01.2013 | 14:09 | Agrarzahlungen 

Piraten für Agrarwende und Stopp der Subventionen

Berlin - Die Piratenpartei fordert zum Auftakt der Grünen Woche in Berlin einen Stopp der Agrarsubventionen und einen Neubeginn in der Landwirtschaftspolitik.

Agrarsubventionen
(c) proplanta
«Eine Agrarwende ist dringend notwendig», sagte die Landwirtschafts-Expertin der Partei, Birgitt Piepgras, im Gespräch mit der Nachrichtenagentur dpa. Die Industrialisierung der Landwirtschaft müsse gestoppt, die Fixierung auf Wachstum überwunden werden.«Das läuft alles in die völlig falsche Richtung», sagte Piepgras.

Dieser Wachstumsorientierung werde die Qualität der Produkte ebenso untergeordnet wie das Wohl der Tiere. Allerdings werde es eine Agrarwende nicht umsonst geben. «Wenn wir unsere Agrarpolitik komplett umstellen, dann gibt es kein Schweinefleisch mehr für zwei Euro das Kilo. Diese Dumpingpreise wird es dann nicht mehr geben.»

Die Agrarsubventionen gäben der Branche komplett falsche Anreize. Auch die EU-Agrarpolitik sei in dieser Hinsicht zu kritisieren, aber es gebe dort auch positive Ansätze - Stichwort «Greening». Demnach müssten Subventionen an Umweltschutz und Tierschutz gekoppelt werden.

Die Piraten hätten in der Agrarpolitik einen völlig anderen Ansatz als die etablierten Parteien. «Bei uns machen die Betroffenen Politik», sagte Piepgras. Man könne nicht über die Köpfe der Menschen hinweg entscheiden. Das zeige das Beispiel Gentechnik, die sich gegen den Willen der Bevölkerung in Deutschland nicht durchsetzen lasse.

In ihrer Heimat Schleswig-Holstein kritisierte Piepgras vor allem die «Vermaisung» weiter Flächen. Diese Monokultur beim Maisanbau zum Betrieb von Biogasanlagen werfe erhebliche Probleme für die Natur auf und führe zugleich zu einem eklatanten Anstieg der Pachtpreise.

Die Piratenpartei unterstützt auch die für Samstag in Berlin geplante Demonstration gegen die Agrarindustrie. Unter dem Motto «Wir haben Agrarindustrie satt. Gutes Essen. Gute Landwirtschaft. Jetzt!» fordern die Teilnehmer von der Bundesregierung eine klare Entscheidung für eine agrarpolitische Wende. (dpa)
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