Lebenswichtige Ressourcen wie Boden und Wasser sind in ihrer nachhaltigen Verfügbarkeit gefährdet. Endliche Ressourcen gehen zur Neige und verlangen ersetzt zu werden. Die Gesellschaft ist daher aufgefordert, Lösungen zu entwickeln, mit denen das Recht auf Nahrung, Klima- und Umweltschutz, wirtschaftliche Entwicklung und soziale Gerechtigkeit gesichert werden. Der Bund Ökologische Lebensmittelwirtschaft (BÖLW) hat nachgefragt und die Antworten der Parteien zusammengestellt:
Welche Rolle messen Sie dem Ökologischen Landbau, mit Blick auf die großen, gesamtgesellschaftlichen Herausforderungen unserer Zeit, bei?
CDU: Ökolandbau ist für die
CDU eine gleichberechtigte Form der umweltfreundlichen Landbewirtschaftung. Er trägt zur Versorgung der Bevölkerung mit gesunden, qualitativ hochwertigen Lebensmitteln bei und schafft Arbeitsplätze. Der ökologische Landbau ist meist ein wichtiger Teil einer regionalen Kreislaufwirtschaft.
Von ihm profitieren zudem Tourismus und Gastronomie in ländlichen Regionen. Auch für Kleinbauern in den Entwicklungsländern ist die ökologische Wirtschaftsweise oft sehr vorteilhaft. Der ökologische Landbau hat seine feste Stellung in der Weltlandwirtschaft und leistet einen wichtigen Beitrag zur Ernährungssicherung.
SPD: Die ökologische Landwirtschaft entspricht dem Idealbild einer nachhaltigen Landwirtschaft in besonderer Weise. Wir halten an dem Ziel, bis 2015 20 % der Fläche ökologisch zu bewirtschaften, fest. Die politischen Rahmenbedingungen wollen wir entsprechend gestalten. Allerdings muss eine marktgerechte Entwicklung erfolgen; der Versuch einer Ausweitung des Angebots gegen den Markt wäre zum Scheitern verurteilt.
FDP: Produktivität und Effizienz dienen der Ernährungssicherung und gleichzeitig dem Umwelt-, Klima- und Verbraucherschutz. Zur Steigerung der Produktivität wollen Liberale den technischen Fortschritt nutzen. Hierzu zählen moderne
Landtechnik, Wasser sparende Bewässerungssysteme und Betriebsmittel. Der ökologische Landbau in Deutschland und weltweit kann einen entscheidenden Beitrag zur Bewältigung der großen globalen Herausforderungen leisten. Dazu müssen die agrarpolitischen Rahmenbedingungen insbesondere auch für den ökologischen Landbau in Deutschland und der europäischen Union deutlich verbessert werden.
Die LINKE: Der ökologische Landbau stellt ein sehr wichtiges Zukunftsmodell für die Landwirtschaft dar, das die wichtigen Aufgaben der Landwirtschaft wie Ernährungs- aber auch Einkommenssicherung, Schonung der Ressourcen, Umweltgerechtigkeit und
Nachhaltigkeit bewältigen kann. Eine Ausweitung des Anteils der ökologischen Landwirtschaft ist notwendig und förderwürdig. Neben ökonomischen Anreizen ist die Ausbildung und das Wissen über den Ökolandbau zu erweitern und zu verbreiten. Die konventionelle Landwirtschaft muss sich an den ökologischen Leistungen des Ökolandbaus messen lassen und umweltgerechter werden.
Die GRÜNEN: Nur ein grüner Weg, der die Prinzipien der Nachhaltigkeit konsequent berücksichtigt, führt aus der Krise. Im Agrarbereich ist der ökologische Landbau dieser grüne Weg. Die systemimmanenten Leistungen des ökologischen Landbaus beim Umwelt-, Natur- und
Klimaschutz sind längst anerkannt. Auch beim Klimaschutz
beweist er sich als die bessere Bewirtschaftungsform. Zudem bietet er verlässliche Ansätze, um die
Welternährung zu sichern. Dies alles sind in unseren Augen Gründe genug, um den ökologischen Landbau zum Leitbild der
Agrarpolitik zu machen.
Statement BÖLW: In der Zwischenzeit erkennen alle Parteien an, dass der Ökologische Landbau einen wichtigen Beitrag zur Lösung der aktuellen Herausforderungen in der Landwirtschaft leisten kann. Während CDU und FDP den Ökolandbau als ein Weg neben anderen sehen, sehen in ihm alle anderen Parteien das Leitbild für eine nachhaltige Landwirtschaft.
Die Agrar- und Umweltpolitik muss konsequent auf den Ökologischen Landbau setzen, jene Lösungen mit der die gesellschafts- und umweltpolitischen Ziele am effizientesten und effektivsten erreicht werden können. (Pd)