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27.01.2015 | 09:00 | Katastrophenschutz 

Regierung: Hochwasserkatastrophen durch Rückhalteflächen bekämpfen

Erfurt - Die Landesregierung will Hochwasserkatastrophen wie zuletzt 2013 künftig mit mehr natürlichen Überschwemmungsflächen bekämpfen.

Rückhaltefläche
Um die Flüsse und Seen in Thüringen steht es laut der Landesregierung alles andere als gut. Zu viel Phosphor und Nitrat belasten demnach das Wasser. Hochwasserkatastrophen will das Umweltministerium künftig durch mehr Raum für Überschwemmungen verhindern. (c) proplanta
«Wir wollen, wo es möglich ist, den Gewässern wieder mehr Raum geben», sagte Umweltministerin Anja Siegesmund (Grüne) am Montag in Erfurt bei der Vorstellung der Entwürfe der Landesprogramme für Hochwasser- und Gewässerschutz. Hochwasser- und Gewässerschutz. Rückhalteflächen hätten künftig Vorrang vor technischem Hochwasserschutz durch Deiche oder Schutzmauern.  Bevor ein Deich saniert werde, müsse deshalb demnächst zuerst geprüft werden, ob Überschwemmungen nicht auch anders verhindert werden könnten.

Siegesmund kündigte an, bis 2021 mehr als 200 Millionen Euro für Bauprojekte ausgeben zu wollen. Auf welche Größe die Überschwemmungsgebiete erweitert werden sollen, konnte das Ministerium zunächst nicht sagen. Für Nutzer dieser Flächen würden gegebenenfalls Entschädigungen gezahlt. Auch sei es möglich, dass es Vorgaben für die Bewirtschaftung des Bodens geben werde.

Im Juni 2013 mussten wegen Überschwemmungen unter anderem der Weißen Elster, der Saale und der Pleiße zeitweise 2.500 Menschen ihre Häuser verlassen. Vielerorts in Ostthüringen gab es keinen Strom, etwa 50 Schulen blieben geschlossen.

Beim Thema Gewässerschutz zog Siegesmund eine negative Bilanz: «90 Prozent unserer Gewässer haben unzureichende Strukturen». So seien Flüsse oft begradigt oder eingedeicht und könnten nicht frei fließen.

Seit dem seien vier von fünf Flüssen und Seen im Freistaat stark mit Phosphor und Nitrat belastet - unter anderem durch Abwässer und Düngemittel. Durch die Modernisierung vieler kleinerer Klärwerke solle die Belastung durch Phosphor dabei gemindert werden.

Die Ministerin betonte, dass die Programme vorläufig noch Entwürfe seien, über die noch bis Ende Juni unter anderem im Internet diskutiert werden könne. (dpa/th)
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